Oliver Pettke
Sehr positiv würde ich sagen – ich bin sehr zufrieden mit beiden fünften Plätzen. Bei den Damen fiel Kathrin Rohrmüller wegen einer Rückenverletzung zunächst am Anfang aus und trotzdem hat es das Team geschafft, den Ausfall zu kompensieren. Zum Schluss gegen die Schweiz und Dänemark war sie wieder dabei und sie haben gemeinsam Platz fünf erreicht.
Natürlich könnte man enttäuscht sein, wegen einem Satz das Halbfinale verpasst zu haben aber das ist eben Sport. Viel wichtiger ist es aber, wie mit so einer Enttäuschung umgegangen wird und hier hat sich das gesamte Team reingehangen und sie haben das Bestmögliche – eben den fünften Platz – herausgeholt.
Wir haben ein junges Team und junge hungrige Leute - Rudi Rohrmüller und Raphael Kandra drängen von hinten nach. Außerdem ist ein Teil der Mannschaft noch nicht auf ihren Leistungshöhepunkt angelangt.
Vor uns ist klar England und Frankreich zur Zeit in einer anderen Liga aber die Niederlande und Wales sind in Reichweite. Wales wird ein Alterungsproblem bekommen – der Durchschnitt ist relativ hoch und ich sehe auch nicht gar so viel, was nachfolgen wird. Die Niederlande war dieses Jahr durch den Ausfall ihres besten Spielers (Laurense Jan Anjema) geschwächt – sie haben ein junges Team, sind aber schlagbar. Aber wir dürfen nicht nur vor uns schauen, wir müssen uns auch nach hinten absichern – die Finnen haben ebenfalls ein ganz junges Team und sind dieses Jahr bereits wieder in die Topacht vorgestoßen.
Ich bin davon überzeugt, dass es zuviel gewesen wäre. Man darf nie vergessen, in dieser Altersklasse haben sie eine Doppelbelastung, sie müssen in der Jugend spielen und sie müssen sich bereits bei den Erwachsenen behaupten. Ich habe es nach der DEM in Krefeld sehr deutlich gesehen – beide waren schon ganz schön müde. Sie dann sofort wieder ins Flugzeug nach Schweden zu setzen, wäre sicher nicht gut gewesen.
Nein auf keinen Fall, dass sieht man ja deutlich an den Ergebnissen, die sie auf Erwachsenenebene in der vergangenen Saison zu Stande gebracht haben.
Nach der EM in Malmö werden die Karten neu mischen – das Team aus Malmö wird sich anstrengen müssen ihre Plätze gegen Raphael Kandra und Rudi Rohrmüller zu behaupten. Aber jeder wird die gleiche Chance bekommen – am Ende zählt die Leistung.
Ganz klar, das Leistungsprinzip. Bis ich die Entscheidung treffen muss, kommen noch einige deutsche Ranglisten, ein weiteres Trainingslager und andere Gelegenheiten, sich zu beweisen. Allerdings werde ich die Entscheidung sicher nicht vor dem Sommer treffen, sondern zeitnah zur WM. Denn ich weiß ja um die ein oder anderen Kandidaten Bescheid. Wie gern legt sich einer mal lieber in die Sonne als auf dem Court zu erscheinen.
Namen nenne ich jetzt keine aber ich glaube, dass alle wissen, wer das sein könnte.
Die squash-time interviewte Oliver Pettke kurz vor seiner Abreise nach Spanien, zu den U15/U17-Jugend-Europameisterschaft 2009.
