Squash und Olympia – geht das Hoffen weiter?
Am 8. und 9. Dezember fand in Monte Carlo ein IOC-Gipfel statt. IOC-Präsident Thomas Bach hat vom Internationalen Olympischen Komitee die “Agenda 2020” verabschieden lassen. Diese beinhaltet 40 Maßnahmen zur Neuausrichtung von Olympia. Wie diese genau aussehen und was sie zu bedeuten haben, darüber wird derzeit allerorts spekuliert und diskutiert. Warum ausgerechnet Monte Carlo als Ort gewählt wurde, um Ziele, wie beispielsweise die Kosten für Ausrichterstädte und dem damit einhergehenden Gigantismus Einhalt zu gebieten sowie Nachhaltigkeit, Transparenz und ein Zurück zu den genuinen olympischen Gedanken zu fördern, bleibt das Geheimnis des IOCs. Auch im Squash keimt wieder vorsichtiger Optimismus auf, dass nun doch noch eine Chance für die Teilnahme an den Spielen 2020 in Tokio bestehen könne. Ist diese Hoffnung begründet oder drückt dies vielmehr wieder einmal nur die ewig wiederkehrende Sehnsucht aus, Squash endlich in der olympischen Familie sehen zu wollen?
Begrenzung der Anzahl der Sportarten wurde aufgehoben!
In Monte Carlo sollte die Deckelung auf 28 Sportarten zur Disposition gestellt werden und hin zu einem auf Events ausgerichteten Programms geändert werden. Tatsächlich wurde beschlossen, dass in Tokio 310 Events mit maximal 10.500 Sportler zugelassen werden – in London 2012 waren es noch 302 Events. „Das öffnet die Türen für Squash und andere Sportarten“, sagte der Vizepräseident des Welt Squash Verbands (WSF) Mohamed El Menshawy und fügt hinzu „es gibt keinerlei Zusicherungen, aber unser Präsident wird seine Bemühungen fortsetzen und hat in den letzten Monaten viel bewegt. Offiziell ist Squash aus dem Rennen, aber wir werden uns weiter bemühen dies zu ändern“. Selbst wenn das IOC nicht selbst die Türen öffnet, so betont IOC-Präsident Bach „dass er frischen Wind hinein bekommen will“.
Friede, Freude, Goldmedaillen?
Das IOC will sich selbst reformieren, dabei ist der Dopingskandal, wie derzeit im russischen Sport nur störend. Der kanadische Olympia-Delegierte und Squash-Begeisterte Dick Pound hat kürzlich bei der Women’s World Team Championship gesagt: „Ich denke das IOC wird in Monacco die Begrenzung auf 28 Sportarten kippen – und ich kann mir kein besseres Beispiel für Fitness, Können, Strategie und Fair-Play vorstellen, als Squash.“
Ob man darauf hoffen kann, dass Squash wegen Fair-Play und mangels Doping-Skandalen ausgewählt werden wird, darf bezweifelt werden. Leichtathletik, Schwimmen und Gewichtheben zählen immer noch zu den Kernsportarten der Sommerspiele, Biathlon und Eisschnelllauf zu denen des Winters. Sauberkeit und Fair-Play können somit wohl keine zwingenden Kriterien sein.
Der Wunsch ist Vater des Gedankens?
Nachdem Squash bei der Bewerbung für 2020 trotz allergrößten Aufwands gescheitert war, fehlt vielen Squash-Involvierten der Glaube daran, dass es doch irgendwie noch klappen könnte. Es spricht vieles dafür, dass die Hoffnung, Squash werde ins Olympia-Programm aufgenommen werden, nicht begründet sein dürfte. Aber wie heißt es doch, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hier haben wir Ihnen eine Übersicht der bisherigen Berichte zum Thema Squash und Olympia.