Gawad gewinnt Qatar Classic 2016!
Karim Abdel Gawad (Bild li, EGY, WRL 3) besiegt im Finale der mit 150.000 US Dollar dotierten Qatar Classic 2016 (PSA M-WS), in Doha, Mohamed Elshorbagy (Bild re, EGY, WRL 1) mit 3:0-Sätzen. Damit gewinnt er sein erstes World-Series-Turnier – das nächste Turnier dieser Turnier-Serie findet im Januar kommenden Jahres mit dem Tournament of Champions (PSA M-WS, New York) statt.
Gawad gegen Elshorbagy – das Endspiel der Titanen!
Der topgesetzte Weltranglistenerste, Mohamed Elshorbagy, war in der vergangenen Saison der beherrschende Spieler der Professional Squash Association (PSA) – er gewann sieben der acht World-Series-Events. Der Ägypter steht mit großem Vorsprung an Position eins der Weltrangliste. In Doha steht er bereits zum fünften Mal im Finale der Qatar Classic. In den Jahren 2012 und 2014 gab es die Qatar Classic nicht, stattdessen wurde an gleicher Stelle die World Championship gespielt, bei welcher Elshorbagy seinem Landsmann Ramy Ashour (WRL 10) jeweils unterlag. In 2013 besiegte Elshorbagy Nick Matthew (ENG, WRL 5). In 2015 errang er gegen Greg Gaultier seinen zweiten Qatar-Classic-Titel. Damit hatte der Weltranglistenerste die Möglichkeit, den Titel zum dritten Mal zu gewinnen.
Sein Kontrahent Karim Abdel Gawad ist der Spieler der Stunde und scheinbar der einzige, der die Weltherrschaft des Weltranglistenersten ernsthaft in Gefahr bringen kann. Seit diesem Monat ist er in der Weltrangliste an Position drei. In den vergangenen Monaten hatte er zuerst mit dem Gewinn der Al-Ahram Open (PSA M 100), vor den Pyramien von Gizeh – seinem derzeitigen Wohnort, vor den Toren Kairos, das bedeutendste Turnier seiner Karriere gewonnen.
Dann hatte er bei der PSA World Championship, auch in Kairo, im Viertelfinale zunächst Nick Matthew, im Halbfinale dann Mohamed Elshorbagy und im Finale schließlich Ramy Ashour bezwungen. Damit hatte er nicht nur die gesamte Welt-Elite des Squash-Sports düpiert, sondern auch noch den bedeutendsten Titel der PSA World Tour errungen. In Doha stand er nun, nach dem Erreichen des Endspiels der Hong Kong Open , im vergangenen August, wo er Ashour unterlegen war, zum zweiten Mal in einem World-Series-Finale.
Elshorbagy und Gawad sind im selben Jahr geboren und stehen sich seit ihrer Kindheit bei ägyptischen wie internationalen Turnieren als Gegner im Court gegenüber. Nun standen sie sich in Doha im Finale der Qatar Classic 2016 gegenüber – zum sechsten Mal innerhalb der PSA-World-Tour. Vier Mal hatte Elshorbagy gewonnen. Erst bei der World Championship in Kairo hatte Gawad das erste Mal gesiegt. Er scheint sich den Weg zum Sieg gegen den Weltranglistenersten gut gemerkt zu haben. Denn in Doha beherrschte er von Beginn an das Geschehen.
Die beiden ersten Sätze konnten ausgeglichener nicht sein. Der erste dauerte allein 30 Minuten an. Gawad gewann mit 12:10 im Tiebreak, nachdem er einen Satzball Elshorbagys abgewehrt hatte. Der zweite ging über 20 Minuten. Wieder hatte Elshorbagy Satzbälle, die er nicht verwerten konnte. Gawad gewann mit 15:13 und ging mit 2:0 nach Sätzen in Führung. Im dritten Durchgang schien der sonst unzubändigende Siegeswille des Weltranglistenersten ein wenig gebrochen. Gawad gewann relativ mühelos mit 11:7. Damit holt er seinen ersten World-Series-Titel. Außerdem wird er damit wohl noch weiter in der Weltrangliste steigen und Greg Gaultier, der verletzungsbedingt die Teilnahme in Doha absagen musste, überholen. Es wird wohl nicht das letzte Treffen der Titanen gewesen sein.