Warum 2019 ein großes Sportjahr war?
Im Artikel „75 Gründe, warum 2019 ein großes Sportjahr war” von Christian Spiller auf Zeit Online, der digitalen Tochter des Zeitverlages, wird an Position 46 Simon Rösner (Bild vo, WRL 6) als „ein unbekannter deutscher Weltstar” aufgeführt. Dass auf den Rängen vor ihm zahlreiche Geschehnisse aus dem Fußball gelistet sind, ist wohl keine große Überraschung.
Ein anderer Würzburger auf Rang eins!
Dass der erfolgreichste deutsche Squash-Spieler aller Zeiten überhaupt in den „Mainstream-Medien” Erwähnung findet, ist ja an sich sehr schön, wenn auch nur durch die Feststellung dessen, was jedem Squash-Fan längst nicht mehr unbekannt ist: Simon Rösner ist ein Sport-Star von Welt-Format.
An Position eins der gelisteten Ereignisse steht mit Dirk Nowitzki ein weiterer Würzburger, der auch seit langem im Sport-Exil lebte. Und dies dank der Tatsache, dass „The German Wunderkind” am Ende seiner seit dem Jahre 1998 andauernden NBA-Karriere Tränen vergoss, ohne sich dafür zu schämen.
Dass auf den Rängen zwei bis vier der deutsche Doppel-Erfolg beim Iron Man auf Hawai von Anne Haug und Jan Frodeno, gefolgt von Tiger Woods erstem Gewinn eines Major-Titels seit elf Jahren ganz vorne sind, geht aus Squash-Sport-Sicht auch voll in Ordnung.
Doch auch das „schönste Eigentor”, ein Kopfballtor aus der eigenen Hälfte oder ein mit dem Hinterteil erzieltes Tor im Fußball findet man ebenfalls weit vor dem Tournament of Champions Champion des Jahres 2018 – ganz getreu dem Motto: „Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht. Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“, vom schottischen Fußballer Bill Shankly. Immerhin tauchen Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel (66) und Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß (67) hinter Rösner auf.
Auf Rang 46 heißt es, 2019 war ein großes Sportjahr, „weil Simon Rösner ein unbekannter deutscher Weltstar ist. Bei der Squash-WM schaffte er es als einziger Europäer ins Halbfinale. Auch wenn er dort gegen den späteren ägyptischen Weltmeister keine Chance hatte. Die Plätze zwei und drei gingen ebenfalls an Ägypten.”
Aber wir, als nicht gerade mit übermäßig großer Medien-Präsenz verwöhnten Squash-Insider, freuen wir uns darüber, dass es der Paderborner „Holzfäller” in Die Zeit geschafft hat, auch wenn die Tatsache, dass er, als einer der größten Athleten der heutigen Zeit, der Öffentlichkeit nahezu unbekannt bleibt, nicht Grund dafür ist, dass 2019 ein großes Sportjahr war, sondern eben wohl eher leider die traurige Realität.
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