Ägyptischer Doppelsieg beim TOC in New York!
Mit Raneem El Welily (WRL 2) und Mohamed Elshorbagy (WRL 1) stammen die Gewinner, sowohl des mit 118.000 US Dollar dotierten Damen- als auch des im mit 150.000 US Dollar dotierten Herren-Feld des Tournament of Champions, aus Ägypten. Sie setzten sich in den Finalspielen gegen ihre englischen Gegner Alison Waters (WRL 5) und Nick Matthew (WRL 4) durch.
Waters begann stark, El Welily am Ende überzeugend!
Die an Position drei gesetzte Raneem El Welily besiegte im Halbfinale die an zwei gesetzte Laura Massaro (ENG, WRL 3) mit 3:1-Sätzen. Im Viertelfinale überwand sie die New Yorker Lokalmatadorin Amanda Sobhy (USA, WRL 11). Alison Waters kam als gesetzte Nummer fünf mit einem Halbfinal-Sieg über die an Position vier gesetzte Nour El Sherbini (EGY, WRL 4) und einem Viertelfinale-Triumph über die Weltranglistenerste und topgesetzte Nicol David (MAS) ins englisch-ägyptische Damen-Endspiel.
Alison Waters, die mit ihrem Sieg über Nicol David, die wohl größte Überraschung des gesamten Turnieres bei den Damen schaffte, begann überzeugend. El Welily wirkte anfangs etwas abwartend, als wolle sie erst Mal sehen, was sie gegen die Engländerin zu erwarten habe. So war der erste Satz bis zum 9:9-Punktegleichstand völlig ausgeglichen, als Waters mit etwas Glück und einem gekonnten gewinnbringenden Schlag den ersten Durchgang für sich entschied. Im folgenden Durchgang nahm El Welily die Zügel in die Hand, zog das Tempo an und baute auf eine 7:4-Führung aus. Waters fightete sich zum 10:10-Ausgleich zurück, dennoch konnte die Ägypterin mit 12:10 den Satzausgleich herstellen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man den Einruck gewinnen, dass El Welily möglicherweise wegen des einfacheren Weges ins Finale die größeren Reserven besaß. In den folgenden beiden Durchgängen dominierte sie dann ihre Gegnerin und gewann schließlich erstmals das Tournament of Champions in New York!
Elshorbagy verhindert Matthews World-Championship-Revanche!
Auch im Herren-Finale standen sich mit dem auf der Spitzenposition gesetzten Mohamed Elshorbagy (WRL 1) und dem an Position drei gesetzten Nick Matthew (WRL 4), ein Ägypter und ein Engländer gegenüber. Der Weltranglistenerste hatte sich im Halbfinale gegen seinen Landsmann und Titelverteidiger Amr Shabana (WRL 3) durchgesetzt. Im Viertelfinale stellte der Spanier Borja Golan (WRL 12) kein wirkliches Problem dar. Matthew entzauberte im Halbfinale den Kolumbianer Miguel Angel Rodriguez (WRL 8), der zuvor den TOC-Champion des Jahres 2009 Greg Gaultier (FRA, WRL 2) ausgeschaltet hatte und überzeugte im Viertelfinale gegen Simon Rösner (WRL 10).
Matthew begann mit gewohnt hohem Tempo, nahm dann das Tempo heraus, kontrollierte mit höheren Gefühlvollen Bällen seinen Gegner und zog bald auf eine 7:2-Führung im ersten Satz davon. Es schien als wolle der Sheffielder beweisen, dass es sich bei der Niederlage gegen seinen ägyptischen Kontrahenten, bei der vergangenen Qatar PSA World Championship, um einen Ausrutscher handelte. Elshorbagy wirkte beeindruckt und machte ungewohnt viele Fehler. So gewann Matthew den ersten Durchgang relativ mühelos mit 11:5.
Im zweiten Satz fand, nach kurzer Verletzungspause wegen des blutigen Ring-Fingers Matthews, Elshorbagy schließlich besser ins Spiel. Er wendete, begünstigt durch mehrere Schiedsrichter-Entscheidungen zu seinen Gunsten, das Blatt und stellte den 1:1-Satzausgleich her. Davon beflügelt zog der Ägypter in Satz drei davon, doch Matthew gelang es dran zu bleiben. Nun “brannte die Luft”, zum Gefallen der begeisterten Zuschauer, im restlos ausverkauften Grand Central Terminal. Der Weltranglistenerste setzte sich knapp durch und gewann den dritten Satz 11:8 zur 2:1-Satzführung.
Im vierten Satz ähnelte sich das Szenario: Der Ägypter zog davon und der Engländer ließ nichts unversucht den Anschluss zu halten – der Satz ging in den Tiebreak. Angetrieben vom größeren Siegeswillen machte Elshorbagy die nächsten beiden Punkte, gewann Satz vier und erstmals das Tournament of Champions!
Der ägyptische Triumph war nun perfekt. „Als ich Raneem im Damen-Finale gewinnen sah, hat mich das ermutigt, denn wir hatten doch beide im Finale der World Champioship verloren, obwohl wir zuvor Matchbälle gehabt hatten“ sagte Elshorbagy nach dem Match.