Ashour verteidigt Titel in El Gouna!
Mit einem beeindruckenden Feuerwerk endeten die El Gouna International Open 2015. Das mit 150.000 US Dollar dotierte World-Series-Platinum-Turnier bot erneut alles, was die Herzen der internationalen Squash-Fans höher schlagen lässt. Die prestigereiche World Series, der Professional Squash Association (PSA), heißt zwar seit dem Jahr 2010 nicht mehr Super Series – zu Recht, denn Super wäre noch untertrieben.
Ashour wehrte vier Matchbälle ab!
Ein Feuerwerk gab es zuvor auch im ASB Show-Glas-Court zu bewundern. Mit Mohamed Elshorbagy (Bild re, EGY, WRL 1) und Ramy Ashour (Bild li, EGY, WRL 6) standen sich die Vorjahres-Finalisten gegenüber. Und an Dramatik war das Finale auch kaum zu überbieten: Ashour ging mit 2:0-Sätzen in Führung und hatte im vierten Satz bereits zwei Matchbälle, die Elshorbagy eiskalt abwehrte.
Im entscheidenden fünften Satz ging der Weltranglistenerste 10:6 in Führung, konnte allerdings die vier Matchbälle nicht zum Sieg nutzen. Stattdessen machte Ashour sechs Punkte in Folge, setzte sich erneut über seinen Landsmann mit 3:2-Sätzen durch und gewinnt die El Gouna International, nach 2012 und 2014, zum dritten Mal in Folge. In den Jahren 2011 und 2013 wurde das Turnier nicht ausgetragen. Im Jahr 2010 stand Ashour, bei der Premiere von El Gouna, gegen Karim Darwish (EGY, beste WRL 1, im Jahr 2009) und unterlag diesem durch verletzungsbedingte Aufgabe.
Mohamed Elshorbagys Weg ins Finale:
Der an Position eins gesetzte Weltranglistenerste hatte im Auftaktmatch den Qualifikanten Ali Farag (EGY, WRL 73) in drei Sätzen besiegt. In Runde zwei wartete der nächste ägyptische Qualifikant auf ihn. Mazen Hesham, der zuvor überraschend Simon Rösner (WRL 10) aus dem Turnier befördert hatte, musste sich aber letztlich mit 1:3-Sätzen geschlagen geben. Im Viertelfinale hieß der Gegner dann Peter Barker (ENG, WRL 8). Auch der an Position acht gesetzte Engländer konnte Elshorbagys Sieg nie ernsthaft gefährden. Im Halbfinale versuchte sich dann Barkers Landsmann Nick Matthew (ENG, WRL 2): Der an Position drei gesetzte Sheffielder gewann den ersten Satz in überzeugender Manier. Genauso überzeugend gelang Elshorbagy im zweiten Durchgang das Blatt zu wenden und mit 6:3 in Führung zu gehen. Dann musste Matthew, wegen einer plötzlich auftretenden Verletzung des rechten Sprunggelenks, überraschend aufgeben. Somit stand Mohamed Elshorbagy, die Nummer eins der Setzliste und der Welt, im Finale.
Ramy Ashour mit mehr Mühen!
Sein Finalgegner sollte sein 27-jähriger Landsmann Ramy Ashour sein. Ashour wurde nach dem World-Championship-Finale, das er mit 3:2-Sätzen gegen Elshorbagy gewonnen hatte, am Knie operiert und hatte eine weitere, seiner zahlreichen Verletzungspausen, zu überstehen. El Gouna war seither sein erster Auftritt in der PSA World Tour. Die fehlende Matchpraxis auf höchstem Niveau war dem „Artist“, wie er wegen seiner Fähigkeiten genannt wird, deutlich anzumerken.
Im Auftaktmatch stand ihm mit Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 12) zunächst Mohameds jüngerer Bruder gegenüber. Ballwechsel um Ballwechsel bemühte sich Ashour seine Form zurück zu gewinnen. Er steigerte sich auch kontinuierlich und gewann schließlich in vier Sätzen. In der nächsten Runde wartete Fares Dessouki (EGY, WRL 21) als Gegner. Der 20-jährige Dessouki stammt genau wie die Elshorbagys aus Alexandria, Ashour aus Kairo, das sind die beiden ägyptischen Talentschmieden. Der junge Ägypter bereitete Ashour ernsthafte Schwierigkeiten und der Titelverteidiger musste seine gesamte Erfahrung und Können aufwenden, um am Ende als Sieger den Court zu verlassen. Wieder war Ashour einen weiteren Schritt in Richtung Normalform näher gekommen.
Im Viertelfinale überwand er dann James Willstrop (ENG, WRL 16) scheinbar mühelos in vier Sätzen. Im Halbfinale kam es dann, in einem weiteren Aufeinandertreffen mit Greg Gaultier (FRA, WRL 3), zur Generalprobe vor dem großen Finale. Auch dieses spannende Match ging an den Kairoer. Damit war die Neuauflage des letztjährigen Endspiels von El Gouna, zwischen Mohamed Elshorbagy und Ramy Ashour perfekt.
Bilder der El Gouna International 2015 finden Sie auf der iLoveSquash Facebook Galerie
In Europa geht es nun weiter!
Die PSA World Tour zieht nun weiter. Das nächste Highlight wird mit dem Grasshopper Cup, in Zürich, bereits in zwei Tagen starten. Dort sind Gaultier an Position eins, Ashour an zwei und Rösner an fünf gesetzt. Das nächste World-Series-Highlight steht dann mit den in vier Wochen beginnenden British Open, in Hull, bevor.