Castagnet besiegt Elshorbagy in Manchester!
Beim mit 70.000 US Dollar dotierten AJ Bell British Grand Prix 2014 in Manchester wurden am Samstag-Nachmittag die Viertelfinalpaarungen gespielt. Sieben der acht Spieler sind in den Top 20 der Weltrangliste, der achte, Adrian Waller (ENG, WRL 26), hatte mit Borja Golan die Nummer sieben der Welt in der ersten Runde eliminiert. So viel zur Papierform der vier Begegnungen im National Squash Centre in Manchester.
Die dunkle Seite Elshorbagys!
Was der Weltranglistenerste im Viertelfinalspiel gegen Mathieu Castagnet (FRA, WRL 15) den Zuschauern darbot, war kaum zu verstehen. Nachdem er den ersten Durchgang gewonnen hatte, begann er im zweiten Durchgang mit sich, den Schiedsrichtern und der Welt zu hadern. Selbst wenn man zugestehen würde, dass manche Entscheidung der drei Referees auf den ersten Blick nicht in Ordnung zu sein schien, gibt es ja den Video Review. Bei diesem betrachtet ein vierter Unparteiischer anhand der Wiederholung der Kamerabilder die fragliche Situation aus verschiedenen Perspektiven und trifft eine definitive Entscheidung. Selbst diese schien Elshorbagy teils nicht akzeptieren zu wollen. Er regte sich auf, schrie im Court umher und schlug einmal sogar mit der Faust in Richtung Schiedsrichter gegen die Court-Türe. Abgesehen davon, dass dieses Verhalten nicht nachvollziehbar und wegen der Außenwirkung nicht immer förderlich ist, führt es zumeist zum gleichen Ergebnis: Verlust der Konzentration, Verschlechterung des Spiels, Verwarnungen durch den Schiedsrichter und schließlich zur Frustration des Spielers – so auch diesmal. Der Ägypter schenkte den dritten Satz, für ihn äußerst untypisch, zum 1:11 ab und versuchte alles, um im vierten das Blatt nochmals zu wenden, um Castagnet in einen fünften Satz zu zwingen. Doch die Rechnung ging nicht auf. Dafür schien der Franzose zu routiniert, denn er spielte durchweg fokussiert und gewann schließlich mit 3:1-Sätzen.
Nach den überzeugenden Darbietungen, des erst 23-jährigen Weltranglistenersten in den letzten Monaten, ist dies wohl eine auch existente, etwas dunkle Seite des Sportsmannes Mohamed Elshorbagy. Nicht ohne Grund ist sein Spitzname in der internatinalen Fachpresse “The Beast of Alexandria”.
Matthew, Gaultier, Castagnet und Rodriguez im Halbfinale!
In den anderen Matches des Tages gab es keine weiteren Überraschungen. Titelverteidiger Nick Matthew (ENG, WRL 3) bezwang Landsmann Daryl Selby (WRL 13) in vier Sätzen. Er trifft im Halbfinale auf den an Position eins gesetzten Greg Gaultier (FRA, WRL 2). Die beiden standen sich seit dem Jahre 1998 44 Mal im Court gegenüber, je 22 mal hat ein jeder gewinnen können. Morgen wird ein weiterer Sieg hinzu kommen. Es fragt sich nur auf wessen Seite. Gaultier hatte in seiner Viertelfinal-Begegnung Peter Barker (ENG, WRL 6) mit 3:0-Sätzen förmlich überrannt.
Im zweiten Halbfinale wird Castagnet gegen den Kolumbianer Miguel Angel Rodriguez (WRL 12) spielen. Der hatte es mit Golan-Bezwinger Adrian Waller zu tun. Das sehr ansehliche Spiel endete mit 3:1 für Rodriguez. Zwischen Rodriguez und Castagnet herrscht ein ausgeglichenes Gewinnverhältnis in den bisherigen zwei Aufeinandertreffen.
So kommt es zu den Halbfinalpaarungen, mit deutscher Anfangszeit und Matchbilanzen, die auf SquashTV live zu verfolgen sein werden:
Sonntag, 15 Uhr: [1] Gregory Gaultier (FRA) v [3] Nick Matthew (ENG) – (22:22)
im Anschluss: [8] Mathieu Castagnet (FRA) v [7] Miguel Angel Rodriguez (COL) – (1:1)