„Das ist der schönste Tag meines Lebens!“
Nach seinem Erfolg über Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 2), gelingt Simon Rösner (Bild li, WRL 12) im Viertelfinale der Qatar Classic (Doha, PSA M-WS) gleich der nächste: Er besiegt Marwan Elshorbagy (Bild re, EGY, WRL 6) mit 3:1-Sätzen und zieht erstmals in seiner seit dem Jahre 2003 andauernden PSA-Karriere in die Runde der besten Vier eines World Series-Events (WS) ein.
Rösner besiegt Marwan Elshorbagy in vier Sätzen und erreicht Halbfinale der Qatar Classic!
Wie sagte es Simon Rösner im squashnet.de-Interview: eigentlich habe er den gleichen Matchplan, wie immer, nämlich einfach sein Spiel zu spielen. Dabei spielt er gerade gar nicht sein Spiel, er spielt sehr viel besser, denn er hat sein Spiel umgestellt! Nicht dass sein Spiel schlecht war, aber der „neue“ Simon Rösner hat zu seinem temporeichen Powersquash jetzt jede Menge Finesse dazu genommen. Und was kommt dabei heraus: die erste Halbfinal-Teilnahme bei einem WS-Turnier überhaupt.
Gegen Marwan Elshorbagy variierte er gekonnt das Tempo. Er überraschte mit Richtungswechseln, holte seinen Kontrahenten mit Boasts oder Stopp-Bällen aus der hinteren Courthälfte nach vorn, um geduldig auf seine Chancen abwartend, dann im richtigen Moment zu exekutieren. Die Mittel dazu hat er ja, nämlich druckvolle Grundschläge und ein brillantes Volley-Spiel, mit denen er jederzeit das Tempo verschärfen oder aber den direkten Punkt machen kann. Außerdem bewegt er sich im Court für einen Spieler seiner Statur, er misst immerhin 1,90 Meter, extrem gut. Dazu kommt noch, dass der Lob Einzug in Rösners Schlagrepertoire gehalten zu haben scheint.
Simon Rösners Jubel nach dem WS-Semifinal-Einzug bei den Qatar Classic
Zusammengefasst kann man wohl sagen, Simon Rösner ist gereift. Vom Weltklasse-Spieler zum Champion? Das wird er die nächsten Matches noch unter Beweis stellen können.
Sein Halbfinalgegner in Doha wird Tarek Momen (EGY, WRL 7) sein. „The Viper“ ist auch recht flink auf den Beinen. Er ist auch regelmäßig in der Runde der besten Acht bei WS-Turnieren.
Tarek Momen (re) besiegt im Viertelfinale Nick Matthew (li)
Ein Ausreißer nach oben hatte er bei der World Championship des Jahres 2015. Da bezwang er im Viertelfinale von Bellevue Nick Matthew (ENG, WRL 5) und zog überraschend ins Halbfinale ein. Genau wie jetzt in Doha, bei den Qatar Classic 2017, wo es ihm erneut gelang Nick Matthew zu bezwingen, diesmal mit 3:1-Sätzen. Auch er zieht im Alter von 29 Jahren in sein erstes WS-Halbfinale ein.
Die beiden Debütanten stehen sich zum insgesamt siebten Mal als Gegner im Court gegenüber. Der direkte Vergleich könnte mit 3:3-Siegen ausgeglichener nicht sein. Außerdem ist Momen der dritte ägyptischer Top Ten-Spieler. Das Halbfinale findet am Donnerstag, nicht vor 16:30 Uhr deutscher Zeit, nach dem von Greg Gaultier gegen Mohamed Elshorbagy, statt.
“Dasist der schönste Tag meines Lebens”, sagt Simon Rösner im Sieger-Interview
Es ist dem Deutschen zu wünschen, dass er es wieder bewerkstelligt bekommt, der 29-jährigen Viper den Giftzahn zu ziehen. Dann wird aus dem „schönsten Tag seines Lebens“, wie Rösner im Interview nach dem Match sagte, das vielleicht schönste Geburtstagsgeschenk, dass er sich selbst machen kann, denn der elffache Deutsche Einzelmeister feiert am 5. November seinen 30. Geburtstag.
Die Übertragung auf Eurosport Player beginnt um 15:30 Uhr deutscher Zeit.
In der iLoveSquash-Bildergalerie sehen Sie Bilder der gesamten Qatar Classic von Steve Cubbins.