David und Matthew gewinnen Gold in Glasgow!
Die Einzel-Medaillen bei den Commonwealth Games 2014 sind vergeben – die Finale der Damen und Herren hatten unterschiedlichen Charakter. Während das Damen-Finale nur einen Satz Spannung bot, ging es bei den Herren über die volle Distanz. Dennoch sind mit Nicol David (MAS, WRL 1) und Nick Matthew (ENG, WRL 2) die alten (2010 in Neu-Delhi) auch die neuen Sieger.
David verteidigt Gold!
Die an Position eins gesetzte Nicol David hatte im Damen-Finale um die Gold-Medaille, die sie bereits im Jahr 2010, in Neu Delhi gegen Jenny Duncalf (ENG, WRL 14) gewonnen hatte, Laura Massaro (ENG, WRL 2) zur Gegnerin. Massaro, startete gegen die 30-jährige Malayin mit einer Matchbilanz von fünf Siegen, gegenüber 23 Niederlagen. Somit war das Unterfangen Gold-Gewinn zwar nicht unmöglich, aber wohl eher unwahrscheinlich.
Und so kam es dann auch, denn David präsentierte sich David in Glasgow zu stark. Der erste Satz war zunächst sehr ausgeglichen, bis dann Massaro beim Stand von 3:3 bis auf 7:3 davon zog. David schien zu wanken, fiel aber nicht, sondern glich zum 9:9 aus, wehrte einen Satzball ab und gewann den ersten Satz 12:10 im Tiebreak. Danach schien Massaros Widerstand gebrochen und David gewann recht locker Durchgang zwei mit 11:2 und drei mit 11:5. David holte somit ihre zweite Gold-Medaille bei den Commonwealth Games. Massaro kann sich dennoch mit ihren ersten Silber trösten. Im Spiel um Bronze besiegt Joelle King (NZL, WRL 4) Alison Waters (ENG, WRL 6) ohne Satzverlust.
Matthew und Willstrop liefern Fünf-Satz-Krimi!
Der an Position eins gesetzte Nick Matthew traf im Herren-Finale auf seinen englischen Landsmann und langjährigen Rivalen James Willstrop (ENG, WRL 6). Die letzten Begegnungen gingen alle zu Gunsten Matthews aus, er hatte seit September 2012 nicht mehr gegen Willstrop verloren und insgesamt eine Bilanz von 41:11-Siegen aufzuweisen. Matthew, der das Spiel zu Beginn kontrollierte, zog im ersten Satz schnell auf 8:3 davon. Doch Willstrop gelang es dran zu bleiben und bis auf 7:8 heran zu kommen. Zwei Stroke-Entscheidungen halfen Matthew den ersten Satz 11:9 zu gewinnen. Im zweiten übernahm plötzlich Willstrop das Ruder und obwohl es einige Fehler von Willstrop Matthew ermöglichte, wieder näher ran zu kommen, behielt Willstrop die Oberhand und gewann den zweiten Satz mit 11:8. Im dritten Durchgang fand Matthew zurück zu seinem präzisen druckvollen Spiel, er gewann diesen klar mit 11:5 und ging mit 2:1-Sätzen in Führung. Doch Willstrop wollte sich noch nicht geschlagen geben, schaffte im vierten das Comeback und es entwickelte sich ein erbitterter Kampf um Matchgewinn oder Satzausgleich. Willstrop hatte dank seines überlegten Spiels das bessere Ende für sich, gewann mit 11:6 und erzwang den Entscheidungssatz. Hier gelang es Matthew nochmals zuzulegen und das Match um Gold nach 100 Minuten Spielzeit mit 3:2-Sätzen für sich zu entscheiden.
Matthew gewinnt somit zum zweiten Mal in Folge die Gold-Medaille! Willstrop gewinnt, wie vor vier Jahren Silber und Bronze holt Peter Barker (ENG, WRL 8), der im kleinen Finale Saurav Ghosal (IND, WRL 16) in vier Sätzen bezwang.
Doppel und Mixed-Doppel!
In Glasgow geht es von Dienstag bis Sonntag mit den Doppel- und Mixed-Wettbewerben weiter. Titelverteidiger im Doppel sind Nick Matthew und Adrian Grant (ENG) die in Neu Delhi 2010 die Australier David Palmer und Stewart Boswell bezwangen. Bei den Damen haben vor vier Jahren die Neuseeländerinnen Jaclyn Hawkes und Joelle King die Engländerinnen Jenny Duncalf und Laura Massaro besiegt. Im Mixed versuchen die Australier Kasey Brown und Cameron Pilley, welche die Neuseeländer Joelle King und Martin Knight besiegten, die Goldmedaille zu verteidigen.
Glasgow 2014 besser als London 2012!
Nach Meinung der britischen Zehnkämpfer-Legende Daley Thompson (zweifach olympisches Gold, dreifach Commonwealth-Gold) war die Eröffnungsfeier der Commonwealth Games von Glasgow besser als die der Olympischen Spiele 2012 in London. Dies gab der Leichtathletik-Stars in den britischen Medien zum Besten und begründete es damit, dass Glasgow eindeutig mehr Witz, Humor und Selbstironie gehabt hätte. Die Macher von Glasgow wird es freuen – ob es die Queen „amused“ wird sich zeigen.
Costa del Glasgow!
Das schöne Wetter ist zurück. Manche Zeitungen gaben der schottischen Stadt bereits einen neuen Namen: Costa del Glasgow. Und da die Schotten nicht mit erneut schönem Wetter gerechnet haben, ist ihnen doch glatt an den Ständen des Commonwealth-Games-Geländes das Vanille-Eis ausgegangen. Morgen zu Beginn des Doppel-Wettbewerbes soll es wieder schön werden – hoffentlich geizen sie nicht mit Nachschub.
Bilder finden Sie auf der Commonwealth Games Facebook-Galerie