Deutschland ist Europameister – England erneut …
… nach 2006 geschlagen. Das deutsche Team um Bundestrainer Oliver Pettke ist das zweite deutsche Team, dass den U-19-EM-Titel gewinnt. Zuvor war dies nur einmal, im Jahr 2006 in schweizerischen Langnau, geglückt. Dadurch, dass dieser Wettbewerb bislang eine englische Domäne war, wird der diesjährige Erfolg umso schöner und wertvoller. Die heutige Spielreihenfolge wurde mit Junge Position zwei, Junge Position eins, und zum Schluss das Mädchen, erneut so ausgelost, dass Raphael Kandra und Rudi Rohrmüller den Titel vorzeitig klar machen konnten.
Hinzu kommt allerdings auch, dass Englands Trainer David Campion Einzeleuropameister Anthony Graham nicht zum Einsatz bringen konnte, da er es verpasste, die Aufstellung rechtzeitig abzugeben und somit die Turnierleitung laut Reglement auf die an eins und zwei in der Mannschaft gesetzten Alex Ingham und Chris Fuller zurück griff. Ein Protest Campions und weitere Versuche Graham noch ins Spiel zu bringen, wurde vom „Seeding panel“ abgewiesen.
„Regeln sind Regeln und sind da, um eingehalten zu werden. Das ist dem deutschen Team bei einer Herren-EM auch schon einmal passiert und der Coach musste damit leben“, kommentierte Bundestrainer Pettke das englische Versäumnis.
Aber alles dies kann und darf die Leistung des deutschen Teams nicht relativieren. „Meine Jungs waren am Ende auch frischer als die Engländer und sie haben sich bis zum Letzten für das Team aufgeopfert. Es ist einfach nur geil“, war Pettkes abschließender Kommentar.
Wie frisch „seine Jungs“ waren, zeigte zu Beginn Raphael Kandra, der mit seinem 3:1-Sieg gegen Chris Fuller vorlegte. Anschließend besiegte Rudi Rohrmüller Alex Ingham mit gleichem Ergebnis. Noch höher ist Rohrmüllers Sieg zu bewerten, wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass er im Einzelwettbewerb Ingham noch 1:3 unterlegen war.
Erneut blieb damit dem deutschen Mädchen, diesmal Lisa Sedlmeier, nur das sogenannte „Dead rubber“ Spiel, eben das Spiel, was am Ergebnis und somit am deutschen Titel nichts mehr ändern konnte. Im auf zwei Gewinnsätze verkürzten Spiel gegen die englische Einzel-Europameisterin Sarah Jane Perry, unterlag Lisa Sedlmeier 1:2.
Trotz der Freude über den Titel, wird ein Deutscher nach diesem Sieg ein wenig leiden müssen, aber wir nehmen an, er wird gern leiden – Oliver Pettke. Denn bereits vor zwei Tagen hatte DSQV-Vizepräsident und EM-Mitorganisator Rudi Rohrmüller angekündigt: „Wenn wir siegen sollten, dann geht mir der Olli diesmal nicht aus und wenn ich ihm die Weißbiere eintrichtern muss während ich ihn im „Schwitzkasten“ festhalte.“
Und dass Rohrmüller seine „Drohung“ war machen wird oder sich Pettke freiwillig den Sieger-Bieren ergibt, ist anzunehmen – eines hoffen wir dann aber doch noch inständig, insbesondere für unsere Leser: Lass Eine(n) mit dem Fotoapparat dabei sein.