El Welily und Elshorbagy neue World Champions!
Raneem El Welily (EGY, WRL 2) und Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 2) sind die neuen World Champions! Sie gewannen im Manchester Convention Complex die Endspiele der PSA World Championship, gegen Nour El Sherbini (EGY, WRL 1) und Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 5).
El Welily entthront die Doppel-Weltmeisterin!
Nour El Sherbini gewann den Titel der vergangenen zwei PSA World Championships in Folge und stand zum insgesamt vierten Mal in deren Finale. Ihre Finalgegnerin Raneem El Welily war bislang zwei Mal in einem PSA-Weltmeisterschafts-Finale und beide Male unterlegen. Im Jahr 2014 hatte sie gegen Nicol David im vierten Satz bereits vier Matchbälle nicht verwandeln können und noch in fünf Sätzen verloren. Drei Jahre später musste sie sich schon einmal El Sherbini geschlagen geben.
Nour El Sherbini (li) und Raneem El Welily (re) in einer Neuauflage des letzten Finales
Das Endspiel von Manchester 2017 war also die Neuauflage des Endspiels der vergangenen PSA World Championship, im vergangenen April in El Gouna, das El Sherbini mit 3:0-Sätzen gewonnen hatte. Sie gewann auch den ersten Satz des Endspiels von Manchester 2017 klar mit 11:3. Der zweite Satz ging im Tiebreak mit 12:10 an El Welily und brachte die Wende. Die 28-jährige gebürtige Alexandriaerin bestimmte von da an das Geschehen.
Am Ende behält sie über ihre sechs Jahre jüngere Kontrahentin mit 3:1-Sätzen die Oberhand. Sie gewinnt im dritten Anlauf erstmals den PSA World Champion-Titel. „Ich fühlte mich sehr viel entspannter, als im letzten World Championship-Finale, vor allen nach dem Alptraum gegen Nicol David“, sagt die neue PSA Weltmeisterin nach dem Match.
Mohamed gewinnt Brüder-Duell gegen Marwan!
Auch Mohamed Elshorbagy war in seinen beiden ersten PSA World Championship-Endspielen, in den Jahren 2012 und 2014, unterlegen, beide Male gegen Ramy Ashour (EGY, WRL 17). Den hatte er vor vier Tagen in Manchester im Achtelfinale ausgeschaltet und in der Folge sein drittes Endspiel einer PSA-Weltmeisterschaft erreicht. Der World Champion-Titel ist der einzige, der dem Ausnahme-Athleten aus Alexandria noch in seiner imposanten 29 Titel starken PSA-Titel-Sammlung fehlte.
Sein Gegner war für die meisten überraschend ins Endspiel gekommen. Die aktuelle Nummer fünf der PSA-Weltrangliste schien irgendwie so keiner so Recht auf der Rechnung gehabt zu haben. Eigentlich seltsam, denn immerhin ist er zweifacher Junioren-Weltmeister, was neben ihm nur Diego Elias, Ramy Ashour und Bruder Mohamed gelungen war. Für ihn war das Erreichen des Endspiels bereits ein Erfolg. Dass als Gegner sein Bruder auf ihn wartete, überwältigte den 24-jährigen Marwan bereits im Interview nach dem Semifinal-Sieg über Ali Farag.
Mohamed (li) und Marwan Elshorbagy (re) im Brüder-Finale von Manchester
Der Druck auf Mohameds Schultern war sicher enorm. Er wollte unbedingt den Titel und konnte sich nicht vom „kleinen“ Bruder daran hindern lassen. Der hatte nichts zu verlieren und hatte dem „großen“ Bruder bereits zwei Mal in diesem Jahr „ein Bein gestellt“. Mohamed spielt in der laufenden Saison wieder erfolgreicher, als in der vorangegangenen. Dafür dürfte sicher auch der Wechsel zu Coach David Palmer mitverantwortlich sein.
Mohamed ging im Endspiel von Manchester zwei Mal nach Sätzen in Führung. Marwan gelang zwei Mal der Satzausgleich. Mohamed war die Anspannung deutlich anzumerken. Marwan schien mit zunehmender Spielzeit die Kraft auszugehen. Kein Wunder, hatte er doch zuvor bereits einen über fünf Sätze gehenden Psycho-Thriller gegen Ali Farag absolviert. Am Ende gewinnt Mohamed Elshorbagy gegen Bruder Marwan mit 3:2-Sätzen und holt erstmals den ersehnten PSA World Champion-Titel.
Die Finalisten: Nour El Sherbini, Raneem El Welily, Mohamed und Marwan Elshorbagy (v.l.n.r.)
Nun dürfen die Top-PSA-Profis in die verdiente Weihnachts-Pause. Die fällt aber nicht sehr lange aus: Am 7. Januar beginnen die Saudi Masters (Riad, PSA W-WS) und am 16. das Tournament of Champions (New York, PSA M-WS).