Elshorbagy besiegt Matthew im Qatar-Halbfinale!
Am Donnerstag wurden bei den mit 150.000 US Dollar dotierten Qatar Classic 2016 (PSA M-WS) die Halbfinal-Matches ausgetragen. Die Ägypter Mohamed Elshorbagy (WRL 1) und Karim Abdel Gawad (WRL 3) haben die Engländer Nick Matthew (ENG, WRL 5) und Daryl Selby (ENG, WRL 19) besiegt und stehen nun im rein ägyptischen Finale der Qatar Classic, in Doha.
Matthew kann gegen Titelverteidiger eine 2:0-Satz-Führung nicht zum Sieg nutzen!
Für den 25-jährige Sieger der letztjährigen Qatar Classic, Mohamed Elshorbagy, und seinen elf Jahre älterer Kontrahent Nick Matthew, war das Halbfinale von Doha das insgesamt 20. Aufeinandertreffen. Der ägyptische Weltranglistenerste war insgesamt elf Mal siegreich. Nahezu alle Aufeinandertreffen der beiden waren Final- oder Halbfinal-Matches. Elshorbagy hatte drei der vier Begnungen des Jahres 2016 für sich entschieden, lediglich in der Gruppenphase des World Series Finals, im vergangenen Mai in Dubai, hatte Matthew gewonnen. Die Endspiele des Tournament of Champions (Januar, New York), der Windy City Open (Februar, Chicago) und der U.S. Open (Oktober, Philadelphia) hatte Elshorbagy gewonnen.
Der Ägypter hatte im vorangegangenen Viertelfinale Simon Rösner (WRL 13) in einer hochdramatischen Begegnung knapp in fünf Sätzen überwunden. Der Engländer musste seinerseits gegen Gregoire Marche (FRA, WRL 24) ebenfalls über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen, nachdem er bereits mit 0:2-Sätzen nahe an einer erneuten Niederlage gegen den Franzosen vorbeischrammte.
Das Duell zwischen „The Beast“ und „The Wolf“, wie Elshorbagy und Matthew vom SquashTV-Kommentator Joey Barrington “getauft” wurden, hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte. Nick Matthew begann furios. Er spielte variantenreiches Squash, schickte seinen Gegner von einer Ecke in die andere und machte selbst kaum Fehler. Harte Grundschläge wechselten sich mit gefühlvollen Lobs und präzisen Stopps ab und zwangen den Weltranglistenersten zu ungewohnt vielen Fehlern. So ging der Sheffielder mit 2:0 nach Sätzen in Führung. Im dritten Satz spielte er sich eine 8:5-Führung heraus, die er dann sogar auf 9:7 ausbaute und damit schien er dem Sieg sehr nahe zu sein. Doch es gibt wohl keinen Menschen auf dieser Welt, der das Verlieren so sehr verabscheut wie Mohamed Elshorbagy. Er putschte sich und das Publikum auf, warf erneut – wie schon gegen Röser – alles in die Waagschale und schaffte so das scheinbaar Unmögliche: er glich zum 2:2 nach Sätzen aus.
Der Entscheidungssatz war dann wieder komplett ausgeglichen – der Ausgang offen. Am Ende hatte der Weltranglistenerste ein wenig mehr Glück und Reserven und bezwang seinen englischen Gegner mit 11:9. Wieder ein Match, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte, wieder über die volle Distanz von fünf Sätzen und wieder siegt Mohmed Elshorbagy, „The Beast of Alexandria“.
Gawad gegen Selby scheinbar ohne Mühen!
Im anderen Semifinale standen sich mit Karim Abdel Gawad und Daryl Selby ebenfalls ein junger Ägypter und ein erfahrener Engländer gegenüber. Der 25-järige Gawad ist frisch gebackener World Champion. Selby ein gestandener Profi, der seit dem Jahre 1999 in der World Tour der Professional Squash Association (PSA) aktiv ist. Der Engländer hatte im Auftakt-Match überraschend den an Position zwei gesetzten Omar Mosaad (EGY, WRL 4) ausgeschaltet und anschließend Adrian Waller (ENG, WRL 36) und Cameron Pilley (AUS, WRL 14) überwunden. Gawad hatte mit Mohamed Reda (EGY, WRL 50), Zahed Mohamed (EGY, WRL 25) und Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 7) drei Ägypter in Folge aus dem Weg geräumt und war so ins Halbfinale eingezogen.
Gawad ist bekannt dafür, eine gewisse Zeit dafür zu benötigen, um ins Match zu kommen und sich auf seinen Gegner einzustellen. Das war wohl der Grund, warum der erste Durchgang im Tiebreak (16:14) an Selby ging. Die darauffogenden drei Sätze gewann der World Champion dann ohne größere Mühen zum 3:1-Sieg nach Sätzen.
Er zieht ins Qatar-Classic-Finale gegen Mohamed Elshorbagy ein. Es wird eine Neuauflage des Halbfinals der Wadi Degla PSA World Championship 2016 (Oktober in Kairo) sein, das Gawad nach hart umkämpften fünf Sätzen für sich entschieden hatte und erstmals ins Finale einer World Championship einzog. Im direkten Vergleich der beiden Ausnahme-Athleten führt Elshorbagy mit 7:1-Siegen eindrucksvoll. Das Fnale ist auf 15.30 Uhr deutscher Zeit angesetzt und wir auf Eurosport Player live zu sehen sein.