Elshorbagy wankte – er fiel aber nicht!
Die ersten acht Begegnungen (obere Hälfte der Auslosungen) der Windy City Open sind gespielt. Davon wiederum die Hälfte auf dem Glas-Court in der altehrwürdigen Cathedral Hall der University of Chicago, die andere Hälfte in konventionellen Courts. Nicht wenige USA-Urlauber berichten, dass Chicago, die Stadt am Lake Michigan, eine der schönsten der Vereinigten Staaten sei. Die Spiele auf dem Glas-Court waren allesamt auf SquashTV live zu verfolgen, wenn das auch auf Grund der Zeitverschiebung nicht einfach mit dem Schlafrhythmus eines Mitteleuropäers zu vereinbaren ist, denn Chicago ist sieben Stunden hinterher. Es gab bereits in Runde eins Begegnungen zu sehen, die das Herz eines jeden Squash-Fans höher haben schlagen lassen dürften.
Elshorbagy sah bereits in den Abgrund!
In der ersten Runde des mit 150.000 US Dollar dotierten Herren-Felds, gab es bereits einige hochkarätige Begegnungen. So musste beispielsweise Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) gegen seinen erst 20-jährigen, aber immens gefährlichen Landsmann Fares Dessouki (WRL 23) antreten. Dass mit Desouki, der ebenso wie Elshorbagy aus Alexandria stammt, zukünftig zu rechnen sein wird, hat er besonders bei den British Open 2014 unter Beweis gestellt. Dort war er als Qualifikant bis ins Viertelfinale vorgedrungen, wo er erst von Nick Matthew (ENG, WRL 3) gestoppt wurde. Auch in der ersten Runde in Chicago zeigte er, dass er vor seinem Landsmann, dem Weltranglistenersten, nicht allzuviel Respekt zu haben schien. Dessouki zog auf eine 2:1-Satzführung davon. Der 24-jährige Elshorbagy holte dann den Satz-Ausgleich, sah sich aber in Satz fünf, beim Stande von 10:11, einem Matchball Dessoukis ausgesetzt. Elshorbagy wehrte diesen cool ab und gewann letztendlich den fünften Satz mit 13:11 und zog in Runde zwei.
Mohameds jüngerer Bruder Marwan Elshorbagy (WRL 14) gelang eine kleine Überraschung. Er überwand den zwei Ränge über ihm in der Weltrangliste positionierten Mathieu Castagnet (FRA, WRL 12). Castagnet hatte in jüngster Vergangenheit durch einige spektakuläre Siege auf sich aufmerksam gemacht. Beim British Grand Prix hatte er beispielsweise den Weltranglistenersten Mohamed Elshorbagy aus dem Turnier befördert. Nun ist dem „kleinen Bruder“ Marwan die Revanche gelungen.
Diesmal mehr Überraschungen bei den Damen!
Gewöhnlich ist die Aussagekraft der Weltranglistenposition, bezüglich des Ausgangs einer Partie, im Damen-Feld weniger hoch. Bisher war das in Chicago aber genau anders herum: Bei den Damen gingen alle Spiele gemäß der Setzung aus und bei den Herren nicht.
Dies scheint sich nun wieder geändert zu haben: Die Qualifikantin Victoria Lust (ENG, WRL 31) hat die an Position 15 gesetzte Ägypterin Nouran Gohar (WRL 18) in vier Sätzen geschlagen. Gleiches gelang der Qualifikantin Heba El Torky (EGY, WRL 26), welche die an Position zwölf gesetzte Dipika Pallikal (IND, WRL 13) aus dem Turnier beförderte. Die an Position fünf gesetzte Alison Waters (ENG, WRL 5) hat gegen die ehemalige Weltranglistenerste Natalie Grinham (NED, WRL 206) zwar mit 3:0-Sätzen gewonnen, das Ergebnis trügt allerdings, denn zwei Durchgänge wurden erst im Tiebreak entschieden.
Heute spielt Rösner!
Wie bereits berichtet, wird am Freitag Abend, um 22 Uhr deutscher Zeit, Simon Rösner (WRL 10) sein erstes Spiel gegen Omar Mosaad (EGY, WRL 11) bestreiten. Das Match, das für die Weltranglistenposition der beiden von entscheidender Bedeutung ist, weil Rösner im vergangenen Jahr bis ins Viertelfinale gelangt war und deswegen Punkte zu verteidigen hat, findet auf dem Glas-Court statt und ist somit live auf SquashTV zu sehen.