Erfahrung schlägt Jugend: Franziska Hennes macht den Unterschied!
Der Paderborner SC (Bild) steht am Ende doch wieder ganz oben und wird Deutscher Damen-Mannschaftsmeister. Zunächst hatte es nicht danach ausgesehen, da Spitzenspielerin Nour El Tayeb (EGY, WRL 6) wegen eines plötzlichen Trauerfalls vorzeitig zurück nach Kairo reiste. Danach war Vorjahressieger Frankfurt plötzlich in die Favoritenposition gerutscht, was aber den Hessinnen eher Probleme als Auftrieb bereitete.
Die Vorentscheidung fiel im Prinzip im ersten Match, denn nur wenige hätten erwartet, dass die für Frankfurt spielende, 16-jährige Maya Weishar (aktuelle Deutsche Vizemeisterin, DRL 3, WRL 222) gegen Paderborns Franziska Hennes (beste DRL 1, beste WRL 105) verlieren würde. Hennes, die zwar vier Mal Deutsche Meisterin (2013, 2014, 2017, 2018) war, hatte sich in den letzten zwei Jahrer eher rar im deutschen Turniergeschehen gemacht. “Ich habe zwar keine Turniere gespielt, aber zwei bis drei Mal in der Woche trainieren ging immer”, sagte die Match-Winnerin.
Weishar hatte 2:1 geführt und es sah alles nach einem Frankfurter Sieg aus, denn Hennes baute zusehens körperlich ab. Aber auch wie beim Boxen ist ein angeschlagener Kämper solange gefährlich, bis er KO geht. Aber diesen entscheidenden KO-Schlag vermochte die Frankfurterin nicht zu versetzen und lies Hennes wieder ins Match kommen. Und als es dann in den entscheidenden fünften Satz ging, kam es dann wie es kommen musst: die 31-jährige Paderborderin, die viele, viele Jahre mehr Squash-Erfahrung als Weishar hat, rettet sich mit einem 3:2-Sieg über den Schluss-Gong.
Somit führte Paderborn 1:0 und die weiteren beiden Begegnungen nahmen ihren Lauf, wie man sie auch prognostiziert hatte. Frankfurts Tinne Gilis (BEL, WRL 14) gewinnt das Spiel an Position eins klar gegen Paderborns Lettin Ineta Mackevica (WRL 58) und stellt den 1:1-Ausgleich her.
Das entscheidende Match war dann erneut klare Sache für Paderborn, denn die aktuelle Deutsche Meisterin Saskia Beinhard (DRL 1, WRL 65) hatte ihre Nationalmannschafts-Kollegin Katerina Tycova (DRL 2, WRL 91) bis auf Satz drei einigermaßen sicher im Griff. Nach dem Tiebreak-Gewinn (13:11) in Satz drei holte Beinhard den Siegpunkt für Paderborn, die sich somit für die Niederlage im letzten Jahr erfolgreich revanchierten, und zum sechsten Mal die Deutschen Damen-Mannschaftsmeisterschaft, diesmal in Ostfildern, gewinnen können.
Die Plätze drei und vier blieben im Schwabenländle. Die Sport-Insel Stuttgart besiegte im Spiel um Platz drei die Squash Devils Stuttgart.
Hier geht es zu weiteren Infos und anderen Blickwinkeln im Turnier-Bericht des DSQV.