Gaultier und Matthew im Finale der Swedish Open!
Am Samstag Nachmittag wurden, im schwedischen Linköping, bei den mit 70.000 US Dollar dotierten Case Swedish Open 2015, die Finalisten ermittelt. Es standen sich der topgesetzte Greg Gaultier (FRA, WRL 2) und der an Position acht gesetzte Stephen Coppinger (RSA, WRL 16) im ersten und der an Position zwei gesetzte Titelverteidiger Nick Matthew (Bild re, ENG, WRL 3) und Simon Rösner (Bild li, WRL 10) im zweiten Halbfinale gegenüber.
Rösner mit veränderter Taktik gegen Matthew!
Simon Rösner schien gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen mit Nick Matthew, vergangenen Monat, beim Tournament of Champions, taktisch sehr viel besser auf den englischen Titelverteidiger eingestellt. Um zu vermeiden, nach ein bis zwei harten Sätzen wieder Opfer des hohen Tempos zu werden, begann der Paderborner äußerst variantenreich. Sein gewohnt hartes und druckvolles Spiel wechselte er mit höheren, weicher gespielten Bälle in die hintere Courthälfte ab. Einzig die wohl zu häufig gespielten Cross-Court-Bälle wurden ein ums andere Mal von Matthew direkt bestraft, indem er sie vorn Volley versenkte.
Matthew gewann den ersten Durchgang, Rösner glich mit dem zweiten aus und verlor erneut den dritten. Im vierten Satz schien die Sache für Rösner wegen einer klaren 5:1-Führung Matthews bereits gelaufen, doch der achtfache Deutsche Einzelmeister kämpfte sich zurück ins Match, glich aus und zog sogar auf 10:7 davon. Allerdings konnte er vier Satzbälle nicht verwandeln. Matthew erzwang den Tiebreak und verwandelte seinerseits den ersten Matchball zu 13:11. Das Fazit könnte lauten: Rösner hat gut gespielt und nicht viel falsch gemacht, aber es war wohl genug, dass Matthew die sich ihm bietenden Chancen besser verwertet. Rösner war heute näher an einem Erfolg dran, als noch vor Kurzem in New York!
Gaultier kompromisslos!
In der anderen Halbfinalpaarung der Case Swedish Open standen sich Greg Gaultier und Stephen Coppinger gegenüber. Um es gleich vorweg zu nehmen: So wie sich der Franzose im Halbfinale präsentierte, fallen einem spontan vielleicht drei Spieler in der Welt ein, von denen man denkt, sie könnten ihn eventuell schlagen. Vom ersten Ball an diktierte er das Geschehen und es dauerte bis zum Ende des zweiten Satzes, bis sich Coppinger beim Stande von 0:8 ein wenig Luft verschaffen konnte. Zu keinem Zeitpunkt war der Sieg des ehemaligen Weltranglistenersten gefährdet, er siegte nach 33 Minuten mit 3:0-Sätzen und zog zum dritten Mal ins Swedish-Open-Finale ein – dier ersten beiden Male (2012 und 2013) war der Franzose siegreich.
Finale der Giganten!
Somit kommt es zum Traumfinale der beiden topgesetzten ehemaligen Weltranglistenersten. Nick Matthew hatte die Swedish Open im vergangenen Jahr in einem 91 Minuten dauernden Fünfsatzkrimi gegen Ramy Ashour (EGY, WRL 4) gewonnen. Nach der kleinen Babypause, die der Sheffielder nach der Geburt seiner Tochter im vergangenen Jahr sich und seiner Familie gegönnt hatte, sah es bereits nach einem Ende seiner Dominanz aus. Nun hat der 34-jährige aber bewiesen, dass er keineswegs gewillt ist, abzubauen oder gar ans aufhören denkt.
Sein Gegenüber, der 32-jährige Franzose Greg Gaultier war Matthew im letzten Jahr im Halbfinale unterlegen. In den bisherigen 45 Aufeinandertreffen führt Matthew mit 23:22-Siegen. Matthew möchte seinen fünften-, Gaultier seinen dritten Swedish-Open-Titel erringen. Es dürfte ein Finale bevorstehen, das jedem “Squash-Fan all over the world” ein Zungenschnalzen entlocken müsste!
Das Finale beginnt am Sonntag um 15 Uhr – SquashTV überträgt wie immer live!