Gaultier World Champion 2015!
Grégory Gaultier (FRA, WRL 3) gewinnt das Finale der World Championship 2015, in Bellevue, im US-Bundesstaat Washington, gegen Omar Mosaad (EGY, WRL 6), mit 3:0-Sätzen. Gaultier ist bei seiner fünften Teilnahme an einem World-Championship-Finale das erste Mal siegreich und gewinnt somit erstmals den prestigeträchtigsten Titel der Professional Squash Association (PSA). „Es ist so eine Erleichterung, ein unbeschreibliches Gefühl, keine Worte können dieses Gefühl beschreiben“, sagt ein zu Tränen gerührter World Champion, Greg Gaultier, nach dem Endspiel.
Gaultier World Champion im fünften Anlauf!
Der „French General“, wie Gaultier genannt wird, nimmt seit dem Jahre 2002 an PSA World Championships teil. Bei seiner ersten Teilnahme war er in Belgien, als 19-Jähriger, in Runde zwei Chris Walker (ENG, beste WRL 4, im Jahr 1996) unterlegen. Im Jahr 2006 stand er in Ägypten erstmals im Finale. Er wurde von David Palmer (AUS, beste WRL 1, im Jahr 2001) in fünf Sätzen niedergerungen, nachdem er im vierten Satz bereits fünf Matchbälle vergeben hatte. Ein Jahr später verlor er, im Finale von Bermuda, gegen Amr Shabana klar in drei Sätzen. In den Jahren 2011 und 2013 stand Gaultier jeweils wieder im Endspiel. Beide Male musste er sich Nick Matthew (ENG, WRL 2) geschlagen geben. Der heute 32-jährige Franzose stand somit in Bellevue zum fünften Mal im Finale der World Championship.
Sein Kontrahent Omar Mosaad trägt, wegen seiner gefürchteten Vorhand, den Spitznamen „The Hammer of Thor“. Er kam im Jahr 2012 erstmals in die Top Ten der PSA-Weltrangliste. Erst kürzlich, bei den US Open, vor einem Monat, in Philadelphia, kam er bei einem World-Series Turnier (höchste PSA-Turnierwertung) erstmals über die dritte Runde hinaus. Im Halbfinale besiegte er Nick Matthew, bevor er im Endspiel gegen Greg Gaultier verlor.
Das Finale war ein „Epic Battle“!
Greg Gaultier und Omar Mosaad bestritten im Finale der World Champioship die Neuauflage des US-Open-Finales, vor gut einem Monat, in Philadelphia. Da gewann der Franzose, genau wie die sechs vorherigen Aufeinandertreffen mit dem Ägypter. Gaultier war mit Siegen über Lucas Serme (FRA, WRL 46), Omar Abdel Meguid (EGY, WRL 35) und Karim Ali Fathi (EGY, WRL 42) ins Viertelfinale eingezogen. Dort bezwang er in fünf harten Sätzen Ali Farag (EGY, WRL 33), der zuvor Simon Rösner (WRL 7) in vier Sätzen besiegt hatte. Im Halbfinale beendete er den Siegeszug von James Willstrop (ENG, WRL 24), der zuvor den topgesetzten Weltranglistenersten Mohamed Elshorbagy (EGY) aus den World Champs geworfen hatte, klar in drei Sätzen.
Omar Mosaads Weg ins Finale ging mit Siegen über Farhan Zaman (PAK, WRL 58, Nafiizwan Adnan (MAS, WRL 31) und Borja Golan (ESP, WRL 13) in den ersten drei Runden. Im Viertelfinale gelang Mosaad ein sensationeller Triumph über den Titelverteidiger Ramy Ashour (EGY, WRL 4) mit 3:2-Sätzen. Im Halbfinale setzte er sich klar in drei Sätzen gegen Tarek Momen (EGY, WRL 12) durch, der zuvor Nick Matthew bezwungen hatte.
Beide begannen etwas zögerlich und schlugen, um die Anfangsnervosität abzulegen und ins Spiel zu finden, vorwiegend harte Grundschläge in den hinteren Teil des Courts. Bis Mitte des ersten Durchgangs war das Ergebnis ausgeglichen. Dann häuften sich unbedrängte Fehler des Ägypters und Gaultier konnte eine kleine Führung heraus spielen. Diese hielt bis zum Gewinn des ersten Satzes. Der zweite Satz begann mit einer Serie von Fehlern des Franzosen. Mosaad ging schnell mit 4-0 in Führung. Gaultier gelang jedoch der Ausgleich zum 7-7 und der 11-7 Satzgewinn zur 2:0-Satzführung. Der dritte Satz war dementsprechend hart umkämpft. Schließlich hieß es für Mosaad den Anschluss zu halten. Es ging hin und her. Beide schlugen ein ums andere Mal spektakuläre gewinnbringende Schläge. Beim Stande vom 8-8 schien die Luft elektrisiert. Geschrei, wie man es sonst nur auf Teenie-Konzerten verhört, schrillte von der Tribüne. Gaultier erspielte sich zunächst mit 10-8 zwei World-Champioship-Bälle. Dann glich Mosaad aus und erzwang den Tiebreak. Die Spannung war kaum zu überbieten. Schließlich verwandelt der Franzose seinen dritten Matchball zum 12-10 Satz- und 3:0-Satz-Matchgewinn. Der Franzose ringt mit den Tränen und fällt seinem Kontrahenten um den Hals.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!
Die PSA World Tour zieht nun weiter nach Asien. Mit den Hong Kong Open 2015, vom 29. November bis 6. Dezember, steht bereits das nächste World-Series-Turnier im kräftezehrenden PSA-Turnierkalender an. World Champion Greg Gaultier, der durch seinen größten Erfolg in der Dezember-Ausgabe der Weltrangliste wieder die Spitze erklimmen wird, ist in Hongkong an Position drei gesetzt. Simon Rösner ist ebenfalls am Start und an sechs gesetzt. Wie bei allen Events der PSA World Series, wird auch in Hongkong SquashTV wieder live übertragen – zum Wohlbefinden der Squash-Fans, wieder zu humaneren Zeiten, denn die Ortszeit in Hongkong ist sieben Stunden voraus und kollidiert somit nicht mit dem Schlaf der Mitteleuropäer!
Bilder sehen Sie auf der Foto-Galerie von iLoveSquash. Viedeos mit Zusammenfassungen der einzelnen Runden, gibt es hier, auf der offizellen Turnierseite.