Glasgow: Walker raus, Matthew auf Kurs!
Tag zwei in Glasgow bei den Commonwealth Games 2014 ist vorüber. Bei einem normalen PSA- oder WSA-Turnier würde man bei so manchem Spieler aus exotischen Ländern eher von „Kanonenfutter“ sprechen. Nicht so bei Spielen dieser Art, wo auch das „Dabeisein“ einen großen Stellenwert hat. Im Squash-Wettbewerb hat sich nun die Spreu vom Weizen getrennt und man ist im Viertelfinale angelangt.
Walker raus in Runde drei!
Aber dennoch gab es auch Überraschungen. Bei den Herren beispielsweise, als der 23-jährige Malaye Ivan Yuen (WRL 72) den 58 Plätze vor ihm in der Weltrangliste stehenden Alister Walker in vier Sätzen besiegte. Walker, der einst im Dienste der englischen Nationalmannschaft stand und nun für sein Geburtsland Botswana antritt, fand nie zu seinem Spiel und Yuen wurde von Satz zu Satz stärker.
Ansonsten Favoriten im Viertelfinale!
Die an Position eins bis drei gesetzten Nick Matthew (ENG, WRL 2), James Willstrop (ENG, WRL 6), Peter Barker (ENG, WRL 8) waren allesamt in drei Sätzen siegreich. Nur der Viertgesetzte, der 27-jährige Inder Saurav Ghosal (WRL 16), musste trotz 2:0-Satz-Führung gegen den Australier Steven Finitsis (WRL 45) über fünf Sätze gehen, um weiter zu kommen. Geburtstagskind Nick Matthew hat zum Leidwesen der schottischen Zuschauer, den Lokalmatadoren Alyn Clyne (WRL 35) sozusagen „als Geburtstagstorte vernascht“.
Bei Damen alles nach Plan!
Noch planmäßiger ging es bei den Damen zu: Die letzten Acht im Viertelfinale sind die Positionen eins bis acht der Setzliste, allen voran die Weltranglistenerste und Goldmedaillen-Gewinnerin der letzten Commonwealth Games (2010 in Indien) Nicol David (MAS).
Die freundlichen Spiele!
Dies ist der Untertitel, den die Commonwealth-Games-Macher den Spielen gegeben haben – und dies zu Recht. Die Tausenden von Polizisten haben ein freundliches und wenig furchteinflößendes Erscheinungsbild – sie grüßen und geben fachkundig und äußerst höfflich Auskunft, wenn man sie braucht – die Polizei dein Freund und Helfer.
Aber auch die ganze Atmosphäre in Glasgow und Umgebung ist beinahe mit der WM-Stimmung in Deutschland zu vergleichen. Dies ist auch in den Squash-Arenen zu spüren: Insbesondere in den ersten Runden unterstützte das Publikum die Underdogs bei jedem Punktgewinn. Zum Beispiel musste es für den Jamaikaner Christopher Binnie ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein, als er vor mehr als 1.500 Zuschauern gegen den Weltranglistenzweiten Nick Matthew tobenden Beifall für jeden seiner 16 Punkte kassierte.
Die schwäbische Kehrwoche in Glasgow!
Irgendeiner der findigen Spielemanager muss wohl auf die Idee gekommen sein, die schwäbische Kehrwoche in Glasgow einzuführen. Die ganze Stadt hat sich rausgeputzt, dass es an allen Ecken und Enden blinkt. Entweder hat die schottische Straßenreinigung Sonderschichten geschoben oder man hat neben tausenden Polizisten auch noch hunderte von Saubermännern aus ganz Großbritannien herangekarrt.
Bilder finden Sie auf der Commonwealth Games Facebook-Galerie.