David Palmer
Wir wussten nach den klaren Siegen von Carsten Schoor und André Haschker, dass wir das Finale erreichen würden. Mein Ziel war, die fehlende Matchpraxis auszugleichen und den einen oder anderen Satz zu gewinnen. Das ist mir ganz gut gelungen. Ich wollte mich nicht schwächen, sondern fit sein für das Endspiel. In meinem Alter muss man sich die Kräfte einteilen (Palmer lächelt).
Ich hatte davor in sieben Spielen gegen Richards kein einziges Match verloren und war mir sicher, dass ich trotz seiner starken Leistung am Freitag gegen James Willstrop gegen ihn gewinnen würde. Tom ist zwar ein junger und sehr guter Spieler, der auf dem Weg nach oben ist, aber Squash hat auch viel mit Erfahrung zu tun.
Es macht richtig Spaß im Team – jeder spielt und kämpft für den anderen mit. Ich freue mich immer, wenn ich mit den Jungs zusammen bin, wir sind alle gute Freunde. Das ist sicherlich einer der Erfolgsfaktoren bei Worms. Ein weiterer ist, dass wir mit Michael Zehe einen Freund, Manager und Mäzen in einer Person haben, der uns gute Voraussetzungen schafft, so macht das Spielen für ein Team besonders viel Freude und man gibt gern nochmal mehr als normal.
Nun ich werde im nächsten Jahr auf der Tour etwas kürzer treten, damit ich mehr bei meiner Frau und meinen beiden Töchtern (zwei und fünf Jahre alt) in Orlando in den USA sein kann. Wahrscheinlich werde ich noch das ein oder andere Turnier auf der Tour spielen und mich auf meine Tätigkeit als Trainer in Orlando konzentriere.
Nun das ist ganz einfach. Ich habe durch Squash sehr viel bekommen und irgendwann kommt die Zeit, wo man etwas zurück geben will. Insbesondere die Jugend liegt mir sehr am Herzen. Jeder Profi sollte sich zum Ende seiner Kariere damit befassen etwas für seinen Sport zu tun – in welchem Bereich ist egal.
Seit einigen Jahren veranstalten Shaun Moxham (Coach von David Palmer) und ich ein Jugend-Camp für ambitionierte amerikanische Jugendliche in Europa. Dieses Jahr sind wird in Italien und besuchen auch zwei Turniere: die Italian Junior Open in Riccione und den Pioneer Cup in Köln.
Entschieden ist noch nichts, aber ich kann mir gut vorstellen noch ein weiteres Jahr für die Wormser Mannschaft zu spielen. Jetzt feiern wir aber erst einmal der lang ersehnten Erfolg und danach unterhalten wir uns über die nächste Saison.
Von den vielen Titeln, die ich gewonnen habe, waren eigentlich alle etwas Besonderes, aber herauszuheben ist sicherlich der zweimalige Sieg bei den World Open und natürlich mein erster Sieg bei den British Open vor genau zehn Jahren als ich gegen Chris Walker schon 0:2 zurücklag und noch im fünften Satz nach 85 Minuten gewonnen habe. So etwas vergisst man nicht. (Bild oben: Palmer li, Walker re)
squash-time Redakteur Bernd Ruof befragte den zweifachen World-Open-Sieger David Palmer …