Florian Pössl
Danke, mir geht es sehr gut!
Meine Frau Martina und ich wurden im Mai 2014 von Oliver Gutenberg (Trainer in Uster) angerufen und gefragt, ob wir uns vorstellen können ihn in Uster bei der Trainingsarbeit zu unterstützen. Die Voraussetzungen mit zirka 100 Kindern und Jugendlichen im Trainingsbetrieb, einem sehr aktiven, gut geführten Verein und der für Oktober 2014 geplanten Eröffnung der neuen Squash Arena Uster mit 7 Courts inklusive einem Vierseitenglascourt, waren sehr verlockend. Unsere damalige Bereitschaft etwas Neues zu starten war sehr groß, die Kinder haben mitgezogen, eine bezahlbare Wohnung in Uster, sowie ein Job für Martina waren überraschend schnell gefunden. Da meine Trainertätigkeit auf selbständiger Basis läuft, war es wichtig das finanzielle Risiko durch eine Festanstellung meiner Frau abzufedern. Keine fünf Monate später, im Oktober 2014, lebten und arbeiteten wir in Uster… Und wir fühlen uns nach wie vor sehr wohl!
Alina (16) und Liam (11), spielen, seit wir in Uster wohnen regelmäßig Squash und nehmen an nationalen Jugendturnieren teil. Größere Ambitionen sind bis dato nicht erkennbar…
Das Seniorenturnier habe ich gut überstanden. Schwieriger zu verkraften sind die Spiele für den Squash Club Uster in der NLA (höchste Schweizer Liga), oder das heimische, zweitägige Eliteturnier (Arena Cup). Die um zirka 25 Jahre jüngeren Gegner scheinen am nächsten Tag leichter aus dem Bett zu kommen als ich…
Diese Saison spiele ich bereits das dritte Jahr für den SC Diepholz in der Bundesliga-Nord. In den vier bis sechs Begegnungen pro Saison an Position zwei habe ich nach wie vor eine positive Bilanz. Es wird aber von Jahr zu Jahr nicht einfacher…
Das damals neu gewählte Präsidium des DSQV hatte andere Vorstellungen, so dass ich mich anders orientiert habe.
Ich denke weltweit hat Squash kein Nachwuchsproblem. Es gibt sehr positive Entwicklungen. In Deutschland und der Schweiz wird regional zum Teil sehr gute Arbeit gemacht. National ist die Tendenz allerdings nach wie vor rückläufig.
Das Nachwuchsproblem und die verstärkte Dropout Problematik gab es bei den Mädchen und Damen schon immer und ist im momentanen Gesamtzusammenhang der sinkenden Zahlen noch dramatischer. In der Schweiz wurde zur Belebung des Damensquash und der Förderung der Mädchen eine Arbeitsgruppe bestehend aus Squasherinnen ins Leben gerufen. Ein Patentrezept gibt es sicher nicht!
Ägypten hat eine langjährige, erfolgreiche Tradition im Squash. Squash ist in Ägypten eine der populärsten Sportarten überhaupt. Man kann in Ägypten als Trainer seinen Lebensunterhalt verdienen. Deshalb gibt es dort viele engagierte Trainer, welche ganz offensichtlich gute Arbeit machen. Die großen Turniere, wie Weltmeisterschaften der Mädchen, Jungen, Damen und Herren, sowie speziell das Turnier vor den Pyramiden wurde und wird live im nationalen Fernsehen übertragen. Die Kinder haben seit Jahren weltweit, erfolgreiche, ägyptische Vorbilder im Squash, denen sie nacheifern. Die ägyptischen Mädchen und Jungs wollen Squashweltmeister werden. So motivierte Kinder sind in unseren Breitengraden schwer zu finden…
Mike Alcock, mein erster Squashtrainer in Ingolstadt, hat die Basis geschaffen, Kevin Karam hat mich als Trainer spielerisch am Meisten geprägt und Manfred Herwig hatte als langjähriger Nationaltrainer einen großen Einfluss. Spieler haben mich meist inspiriert, wenn ich gegen sie verloren habe…
Vielen Dank allen Unterstützern unseres genialen Sports weltweit und einen persönlichen Dank von mir an Jürgen Bundschuh und OLIVER Sport & Squash für die mittlerweile fast 35-jährige Unterstützung…
Alexander Lukasch führte das Interview mit Florian Pössl für squashnet.de