Katharina Witt
Nach der Auslosung habe ich schon gedacht, dass es für den Einzug ins Finale bei den ‘Deutschen’ reichen müsste. Das war zwar schon immer mein Ziel – aber dieses Mal war es ein realistisches Ziel, wobei ich allerdings eher mit Daniela Schumann als mit Pamela Hathway als Gegnerin im Halbfinale gerechnet hatte.
… Unglaublich, dass du das geschafft hast!’ Schon bei meinem Punkt von 7:4 zum 8:4 im Schlusssatz war ich wie in Trance. Ich hatte nicht damit gerechnet, Karin Berière zu schlagen. Ich wusste, dass ich mein bestes Squash würde spielen müssen.
Bei den Einzelerfolgen rangiert dieser Titel ganz oben, das will ich gar nicht leugnen. Einfach auch, weil ich lange darauf hingearbeitet habe.
Eigentlich ziemlich ruhig. Ich habe in der Anlage mit Simon Baker und mit Karin Berière, die eine ganz faire Verliererin war, noch mit einem Glas angestoßen, später habe ich mit ein paar Freunden gefeiert. Ich konnte ja schlecht einen draufmachen, denn am nächsten Tag bin ich als Referendarin wieder vor Grundschülern gestanden und habe unterrichtet. Und das ist ziemlich anstrengend. Da braucht man einen klaren Kopf.
Meine nächsten Ziele sind die Qualifikation für die Damen-Weltmeisterschaft – für die Mannschafts-Europameisterschaft in Wien bin ich ja qualifiziert. Da möchte ich mit dem Team einfach, dass wir eine gute Platzierung erreichen. Und ansonsten will ich noch einige Turniere spielen. Gottseidank habe ich eine nette Schulleitung, die mir während meines Referendariats Urlaub dafür gewährt.
squash-time Redakteur Bernd Ruof interviewte Katharina Witt nach dem Gewinn der Deutschen Einzel-Meisterschaft 2006.