Oliver Pettke
Man macht sich sicherlich Gedanken – ja, sogar während der Bundesligaspiele. Man macht sich Gedanken, wie das Verhältnis wird, wie man damit klar kommt. Aber ich denke, da werden sich keine Differenzen auftun.
Die Frage ist, ob sie noch konzentrierter in den Court gehen, wenn es gegen mich geht. Ich denke, das wird bald die Normalität sein; ich sehe da keine Probleme!
Ich habe mir Gedanken gemacht. Aber das ist mein Hobby. Und als in der Liga spielender Bundestrainer habe ich die Möglichkeit, meine Nationalspieler zu sehen, ohne Kosten zu verursachen. Ich spiele, kann kucken und mich unterhalten… Ich bin glücklich, dass ich jetzt am Wochenende meine Nationalspieler in guter Regelmäßigkeit beobachten kann.
... das verneine ich sofort! Ich werde definitiv nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen; ich werde kein Playing Captain! Ich habe nicht mehr die Klasse, mitzuhalten – klar, ich könnte schon noch mal einen Guten schlagen, aber am nächsten Tag wäre ich tot!
Die Geschichte fing anders an: Barry Dodson hat mich gefragt, ob ich ihn unterstütze. Dafür musste ich B-Trainer sein. Ich habe den B-Schein gemacht, den Stützpunkt geleitet und den A-Schein gemacht. Ich hatte da aber immer das Center in Mülheim im Hinterkopf ... Und dann war die Bewerbung draußen ...
Squash ist mein liebstes Kind! Ich habe immer gesagt, dass ich der Sportart was zurückgeben werden, wenn ich mal die Möglichkeit dazu habe.
Ich verbessere mich nicht in finanzieller Hinsicht. Ich sehe aber eine höhere Perspektive: Ich kann mein Studium zum Diplomsportlehrer anfangen.
Risiko ist beim Trainerjob immer dabei, egal wo! Wie man sieht, ist das nicht nur vom Erfolg abhängig – der Barry Dodson hat ja im Jugendbereich alles gewonnen ...
Ich mache mir keine Gedanken, wie es in ein oder zwei Jahren aussieht. Ich muss einfach dieses Selbstvertrauen haben und sagen: ‘Ich mache meinen Job gut!
Ich bin jemand, der nicht so sehr aufs Geld schaut. Ich will morgens aufstehen und mit Freude an den Job rangehen. Ich will in den Spiegel kucken und sagen: ‘Ja, ich mache den Job gerne, zu 100 Prozent.’ Das ist doch wichtiger als der Blick auf die Kohle! Und wer kann in seinem Leben schon sagen, dass er mal Bundestrainer gewesen ist. Da kann man auch ein bissle stolz drauf sein ...
Ohne Familie geht nichts! Meine Frau war von Anfang an involviert – sie stand immer dahinter!
Mittelfristig mit dem Nationalteam der Erwachsenen top in Europa werden und die Jugend etablieren. Die ist absolut im Umbruch – da kann man nicht erwarten, dass wir in den nächsten Jahren alle drei Europameisterschafts-Titel holen.
Im Squash-Court bin ich ein Gegner wie jeder andere. Ein Nationalspieler sollte sich so professionell wie möglich verkaufen, schließlich ist er Aushängeschild des Verbandes – und so sollte er sich auch präsentieren!
Oliver Pettke ist der Nachfolger von Barry Dodson als Bundestrainer. Der 31-jährige ehemalige Deutsche Einzel- und Mannschaftsmeister und immer noch aktive Bundesligaspieler stellt sich seit 1. Januar 2007 der neuen Aufgabe. “Ich bin glücklich, dass ich jetzt am Wochenende meine Nationalspieler in Regelmäßigkeit beobachten kann”, sagte Oliver Pettke im squash-time-Interview.