Simon & Steffen Rösner
Wie zu Hause in der Backstube – zumindest was die Temperaturen anbelangt. Wer hätte gedacht, dass ich noch jemals vor Zuschauern Squash spielen würde, aber ich muss sagen, es macht riesig Spaß, auch wenn ich mich morgen vermutlich nicht mehr bewegen kann.
Zum einen ist es so, dass die Saison vorüber ist, und es momentan keine Turniere zum Spielen gibt, zum anderen war das die Gelegenheit mal ein Wochenende mit meinem Vater zu verbringen. Es hat aber einige Überredungskunst gekostet, bis er der verrückten Idee, mit mir zu spielen, zugestimmt hat.
Natürlich, als ich 12 oder 13 Jahre alt war, haben wir oft gegen unseren Trainer gespielt. Seither jedoch nicht mehr.
Ja, vor sieben Jahren haben Stefan Leifels (früher Paderborner SC, jetzt Squash Team Hamborn) den Titel geholt.
Es war eine riesige Gaudi, wir verstehen uns auch im Court gut, wir haben abgemacht, dass er hinten abdeckt, während ich vorne angreife und versuche wegzufischen, was geht. Insgesamt wollten wir eher defensiv spielen, was bei der Hitze in den Courts sicher richtig war. Der schnelle Ball macht es jedoch schwierig, einen tödlichen Shot zu spielen.
Es ist ein toller Spaß, aber ich hätte nie gedacht, dass wir so weit kommen würden. Ich spiele ja noch aktiv Tennis in der Mannschaft, aber meine aktive Zeit im Squash liegt ja doch schon deutlich mehr als zehn Jahre zurück. Für mich ist es eine riesige Freude hier so viele Spieler wieder zu treffen, die ich noch als Jungspunde von den Turnieren mit Simon kenne und die jetzt als gestandene Männer um die Meisterschaft mitspielen. Großes Lob aber auch an die Veranstalter, die alles perfekt organisiert haben.
Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Wir haben alles gegeben und sind weiter gekommen als gedacht. Ben und Manuel haben gut gespielt. Ich hatte die Hoffnung, dass wir nach der 4:0-Führung im fünften Satz gewinnen können, aber der Ball war zu schnell und deshalb schwer zu kontrollieren. Ich konnte meine tödlichen Shots gar nicht auspacken (lacht dabei)!
Im Moment ist Sommerpause, das heißt aber mit einigen Tagen Urlaub auch schon wieder, dass die Saisonvorbereitung in Paderborn beginnt. Schließlich ist das nächste Highlight die European Club Championship im September, wo wir den Titel verteidigen wollen.
Momentan stehe ich auf Platz 20, viele erwarten ja meinen baldigen Durchbruch in die Top 10. Ich habe in jüngster Zeit einige Spieler vor mir in der Weltrangliste geschlagen, aber da muss die Konstanz noch größer werden und das benötigt Zeit.
squash-time Redakteur Bernd Ruof befragte den deutschen Vorzeige-Squasher Simon Rösner und seinen Vater Steffen …