James Willstrop überraschte in New York …
… nicht nur seinen Finalgegner, den Ägypter Ramy Ashour, sondern auch alle Zuschauer und die sogenannten Experten. Aber das hat man davon, wenn man sich von vermeintlich allzu eindeutigen Statistiken und Vergleichen beeindrucken lässt – es kommt oftmals anders als erwartet und der Engländer strafte somit alle Statistikfans Lügen. Das Match war von Willstrops Genauigkeit geprägt und davon, dass Ashour wohl nicht seinen besten Tag erwischte.
„Ramy war heute nicht so glänzend wie sonst aber vielleicht habe ich es auch nur verhindert, dass er seine Genialität entfalten konnte“, waren Willstrops erste Worte nach dem Sieg.
Bedenkt man, dass Willstrop es fertig brachte mit Karim Darwish und Amr Shabana zwei Weltranglistenerste – Shabana von April 2006 bis Dezember 2008 und Darwish von Januar bis Oktober und im Dezember 2009 – sowie die aktuelle Nummer eins der Welt hintereinander zu besiegen, ist wohl jeder weitere Kommentar überflüssig.
Willstrop selbst schaffte es bislang nie ganz zur Spitze der Rangliste – im Dezember 2005 war er bereits einmal Zweiter, fiel aber dann wieder zurück. Das Finale des Tournament of Champions war das achte Finale eines Turniers mit Super-Series-Status und das vierte welches der 26-jährige Engländer gewann. Zuvor waren es die Virginia Pro (2008), die Qatar Classics (2005) und die Pakistan Open im Jahr 2004.
Vier Super-Series-Titel sehen auf den ersten Blick nicht besonders viel aus, aber schaut man genauer hin, wird man feststellen, dass nur fünf Spieler der aktuellen Top-10 mehr gewonnen haben: Amr Shabana (16), Ramy Ashour (9), David Palmer (7), Thierry Lincou (6) und Greg Gaultier (5).
Willstrop ist rein an Super-Series-Titeln gemessen somit der zweitbeste Engländer – Nick Matthew gewann bislang nur drei dieser Top-Turniere. Einsam an der Spitze liegt Landsmann Peter Nicol mit 23 Titel, allerdings auch nur, wenn man von den jeweils weit über 30 Titeln der beiden Pakistanis Jansher und Jahangir Khan absieht.