Nächster Ägypten-Import stärkt England!
Der englische Squashverband hat jüngst bekannt gegeben, dass der Ägypter Marwan ElShorbagy (WRL 6), ebenso wie vor gut einem Jahr zuvor sein Bruder Mohamed, künftig für England in den „Ring“ steigen wird.
Der in Bristol lebende Marwan, der vor kurzem seinen 30. Geburtstag feierte, wird künftig unter englischer Flagge bei allen PSA- (Professional Squash Association) und WSF- (World Squash Federation) Turnieren antreten.
Die Auswirkung des Wechsels wird sich bei PSA-Events eher im überschaubaren Rahmen halten, denn ob die ägyptische oder englische Flagge an der Spielstands-Anzeige neben Marwans Namen stehen wird, ist etwas für die Statistiker unter den Fans. Sicher, der englische Verband, beziehungsweise der zu den PSA-Events abgesandte englische Coach, David Campion, wird mit stolz geschwellter Brust hinter dem Court sitzen, denn es ist lange her, dass er nun mit Mohamed und Marwan zwei englische Top-Zehn-Spieler betreuen kann.
Wesentlich größere Auswirkungen wird das Ganze für die englische Nationalmannschaft haben, denn mit den beiden ElShorbagy-Brüder wird England somit zu einer echten Herausforderung für Ägypten.
ElShorbagy-Brüder ihr halbes Leben in England
Und das die ganze Einbürgerungsthematik eine gewisse Berechtigung hat, wird dadurch deutlich, dass beide ElShorbagys schon seit langem in England sesshaft sind. Marwan zog im Alter von 14 Jahren nach England und schloss sich seinem älteren Bruder Mohamed an. Beide besuchten die Millfield School in Somerset, wo der legendären Jonah Barrington (sechsmaligen British-Open-Sieger) die Teenager-Talente zu dem formte, was sie heute sind.
„Ich kann nicht beschreiben, wie aufgeregt ich bin, in der nächsten Saison die englische Flagge zu vertreten. England ist seit 16 Jahren meine Heimat. Ich habe in meiner bisherigen Karriere mit vielen britischen Trainern zusammengearbeitet, ich habe meine Ausbildung in diesem Land gemacht und die Menschen haben mich immer mit Wertschätzung und Respekt behandelt, und deshalb möchte ich etwas zurückgeben“, kommentiert Marwan den Wechsel der Staatsbürgerschaft.
Marwan und Mohamed bestritten insbesondere das Finale der PSA-Weltmeisterschaft 2017 in Manchester. Dies war das erste Mal, dass zwei Brüder um den prestigeträchtigsten Titel im Squash kämpften. Mohamed holte sich schließlich den Titel nach einem fesselnden Kampf über fünf Sätze.
„Wir freuen uns sehr darauf, Marwans zukünftige Ambitionen zu unterstützen, und ich weiß, dass viele unserer jüngeren Spieler so viel von ihm lernen werden“, freut sich Nationaltrainer David Campion, der zusammen mit Mark Williams, Chef von England Squash, die Wechsel-Deals eingefädelt hatten.