Nicol David weiter auf Titelkurs!
Die fünfmalige World-Open-Siegerin Nicol David (Bild, WRL 1) ist weiterhin nicht aufzuhalten, in Rotterdam ihren sechsten Titel zu holen und damit die Führung der Bestenliste endgültig zu übernehmen. Ihre Viertelfinalgegnerin, die Australierin Kasey Brown (WRL 6), die David noch vor kurzem bei den US Open eine ihrer wenigen Niederlagen zugefügt hatte, bekam diesmal wieder die Überlegenheit der Malayin zu spüren.
David siegte 3:0 und trifft nun auf die Niederländerin Natalie Grinham (WRL 10), die Davids Landsfrau Low Wee Wern (WRL 14) 3:0 aus dem Rennen warf und somit die Titel-Hoffnungen der niederländischen Squash-Fans aufrecht erhalten konnte.
Das zweite Halbfinale werden die Mexikanerin Samantha Teran (WRL 17) und die englische Weltranglistenzweite Jenny Duncalf bestreiten. Beide taten sich nicht besonders schwer damit, ihre Viertelfinal-Gegnerinnen Dipika Pallikal (WRL 19) aus Indien und Laura Massaro (WRL 4) aus England jeweils 3:0 zu besiegen.
Bei den Herren ging die Sache mal wieder dramatischer zu, wenngleich nicht immer durch spannende Spiele verursacht. Das Spiel des Ägypters Karim Darwish (WRL 5) gegen den Australier David Palmer viel dadurch auf, dass es das letzte Match des zweifachen australischen World-Open-Siegers bei einem PSA-Turnier war.
„Es ist Zeit für mich zu gehen und ich glaube jetzt ist der richtige Moment. Mein Ziel war es noch einmal auf dem Show-Glas-Court vor so einer Kulisse zu spielen und das habe ich erreicht“, sagte Palmer sichtlich gerührt nach der 0:3-Niederlage und einer mit stehenden Ovationen begleiteten Verabschiedung.
Der Halbfinalgegner von Darwish wurde im rein englischen Match zwischen Titelverteidiger Nick Matthew (WRL 1) und seinem Nationalmannschaftkollegen Peter Barker (WRL 7) ermittelt. Matthew hatte wieder einmal (zum 18. Mal in 19 Begegnungen) die Nase vorn und zog nach Verlust des ersten Satzes mit einem 3:1-Sieg ins Halbfinale ein.
Der dritte Engländer im Halbfinale wird James Willstrop (WRL 3) sein, der den vierfachen ägyptischen World-Open-Sieger Amr Shabana (WRL 4) 3:1 ausschaltete.
Vor dem letzten Spiel stellte sich die Frage, in welcher Verfassung der Weltranglistenzweite Ramy Ashour (EGY) sein würde, da er in den Runden zuvor seiner Bestleitung ein wenig hinterherlief. Satz eins verlief bis zum 8:8 spätakulär, ganz im Sinne der mehr als 1000 Zuschauer.
Ashour, der schon seit Turnierbeginn an einer Oberschenkelverletzung laboriert, bewegte sich urplötzlich schlecht, kam an Gaultiers Bälle nicht mehr heran, und verlor den ersten Satz 8:11. Danach wurde es schlimmer und Gaultier gewann Satz zwei 11:1 in knapp fünf Minuten. Beim Stande von 1:0 im dritten Satz gab Ashour sichtlich mitgenommen auf und Gaultier stand im Halbfinale. Allerdings vermochte sich der Franzose nicht über den Sieg freuen: „Ich kann mit ihm fühlen und es tut mir sehr leid für ihn, denn ich kann es gut nachvollziehen, da ich ähnliches auch schon erleben musste. Ich hoffe, dass er sich schnell erholen wird“, sagte Gaultier nach dem Match.
World-Open-Halbfinale auf einen Blick (Matchbilanz dahinter):
[1] Nick Matthew (ENG) v [3] Karim Darwish (EGY) – 6:4[6] Gregory Gaultier (FRA) v [4] James Willstrop (ENG) – 13:7 [1] Nicol David (MAS) v [12] Natalie Grinham (NED) – 24:4
[2] Jenny Duncalf (ENG) v [15] Samantha Teran (MEX) – 0:0