Paderborn entthront Worms!
Herzschlagfinale im Ahornpark – Worms gewinnt in der Höhle des Löwen und verliert trotzdem den Titel wegen eines zu wenig gewonnenen Satzes. Das war nichts für schwache Nerven am Sonntag im Paderborner Ahornpark: Wer geglaubt hatte nach dem Freitagskrimi in Worms beim ersten Finale gäbe es keine Steigerung, der sah sich ganz schnell getäuscht. Denn auch in Paderborn schien Spannungs-Meister Alfred Hitchcock die Dramaturgie gestrickt zu haben.
Von der ersten Minute an trumpften die Wormser mit einer Menge Frust und Wut im Bauch über das verlorene Heimspiel auf. Carsten Schoor und André Haschker gönnten ihren Paderborner Gegnern Lennart Osthoff und Norman Junge gerade mal einen Satz und der Vorsprung der Paderborner schmolz wie Butter in der Ersten-April-Sonne. Doch es war kein Scherz, was da passierte.
Das Spitzenspiel brachte ebenfalls keine Nervenberuhigung für die Paderborner. Nur im ersten Satz zwischen Worms’ Nick Matthew und dem für Willstrop eingesetzten Peter Barker entspannten sich die Gesichtszüge von PSC-Chef Andreas Preising und Norman Farthing ein wenig, doch dann hatte Matthew Barker im Griff und siegte ebenfalls 3:1 wie seine Teamkollegen zuvor.
Es stand nun 3:0 für Worms und die Paderborner setzten ihre ganze Hoffnung in Simon Rösner. Und Deutschlands Squasher Nummers eins, mittlerweile auf Platz 18 in der Weltrangliste, spielte sich den Frust vom Freitag, als er gegen Jens Schoor sich aus der Fasson hatte bringen lassen und einen Satz verlor, vom Hals. Nach drei Sätzen und nur elf abgegebenen Punkten zeigte er zwei Mal kurz die Becker-Faust und ließ sich dann von seinen Teamkollegen feiern.
Bei der Siegerehrung lobte der Vorsitzender der Deutschen Squash Liga, Martin Ritter, beide Teams für den tollen Sport den sie über zwei Tage geboten hatten. Michael Zehe, Teamchef und Mäzen der Wormser gab sich sportlich: „Mein Team hat alles gegeben, hat gekämpft bis zum Umfallen, deshalb bin ich nicht enttäuscht. Im Sport ist es immer so, einmal gewinnt man, einmal verliert man. Ich verspreche, dass wir uns im September bei den European Club Championships in Prag revanchieren werden.“
Die Berichte zu den Einzel-Begegnungen finden Sie auf der squashnet-Special-Seite zur Endrunde.