Rückblick: Elshorbagy dominiert die World Tour!
Hier kommt Teil III des squashnet.de-Saison-Rückblicks. Bisher haben wir die Bundesliga-Saison 2015/2016! und die Deutschen Ranglistenturniere Revue passieren lassen. Es folgt eine Rückschau auf die Saison der World Tour der Professional Squash Association (PSA). Heute beginnen wir mit den Herren in der PSA.
Mohamed Elshorbagy dominiert die PSA!
Mohamed Elshorbagy (Bild, EGY, WRL 1) ist seit November 2014 an der Spitzenposition der Weltrangliste. Im vergangenen Dezember musste er die Spitze dem World Champion Greg Gaultier (FRA, WRL 2) lediglich für einen Monat überlassen. Somit ist er nun seit insgesamt 19 Monaten an der Weltspitze, mittlerweile wieder ein halbes Jahr am Stück. In zwei Monaten wird er Ramy Ashour überholt haben. Den Rekord als Nummer eins der Welt hält Jansher Khan (PAK) mit 97-, vor Jahangir Khan (PAK) mit 94- und Peter Nicol (ENG) mit 60 Monaten – also noch ein Stück auf dem Weg zur Legende für den Ägypter.
Ob der 25-Jährige eine neue Ära eingeläutet haben wird, steht noch in den Sternen, allerdings bricht er derzeit schon Rekorde. Mit Erreichen der höchsten Durchschnittspunktzahl, die ein Spieler der PSA jemals erreichte, brach der Weltranglistenerste im Frühjahr den, von Landsmann Ramy Ashour im Jahre 2013 aufgestellten, Rekord des PSA-Punktebesten, den er kurz darauf sogar noch verbesserte.
Auch mit dem Gewinn von sechs der sieben World-Series-Turnieren der vergangenen Spielzeit setzte Elshorbagy Maßstäbe. Mit Ausnahme der China Open 2015, im September, und der US Open, im Oktober 2015, gewann „The Beast“, wie Elshorbagy vom Squash-Kommentator Joey Barrington genannt wird, alle Turniere der renommierten World Series-Turnierserie. Der einzige „Makel“, der dem Ägypter bisher noch anhaftet, ist sein bisheriges Abschneiden bei den PSA World Championships und den World Series Finals – beide konnte er bisher noch nie gewinnen.
Marwan Elshorbagy in den Fußstapfen seines großen Bruders?
Ein weiterer der aufstrebenden PSA-Spieler des vergangenen Jahres war sicher Mohameds Bruder Marwan Elshorbagy (WRL 6). Der 22-Jährige kam im vergangenen Oktober erstmals unter die Top Ten. Mittlerweile steht er an Position sechs und der zweifache Junioren-Weltmeister (in den Jahren 2011 und 2012) scheint dauerhaft bei den besten Herren der Welt angekommen zu sein. Mit dem Gewinn der Houston Open (USA, PSA M 50) und des Grashopper Cup (Zürich, PSA M70) gewann er die größten Turniere seiner PSA-Karriere. In Zürich besiegte Marwan Elshorbagy keinen Geringeren als Greg Gaultier.
Weitere Aufsteiger des Jahres: Farag, Gawad und Castagnet!
Ali Farag (EGY, WRL 9) befand sich Anfang vergangenen Jahres noch an Position 86 der Weltrangliste. Innerhalb der letzten eineinhalb Jahre kletterte er bis auf seinen heutigen Platz neun. Auf seinem unaufhaltsamen Weg in die Top Ten besiegte er unter anderen Simon Rösner (WRL 11), in Runde drei der World Championship, in Bellevue, Mohamed Elshorbagy, Mathieu Castagnet (FRA, WRL 7) und Nick Matthew (ENG, WRL 3) beim Gewinn der Motor City Open 2016 (PSA M70), seinem bisher größten Turniererfolg (siehe: Ali Farag gewinnt Motor City Open 2016!).
Auch Farags Landsmann Karim Abdel Gawad (WRL 8) gelangte in der vergangenen Saison erstmals in die Top Ten – und zwar im vergangenen November. Derzeit befindet sich der 24-Jährige an Position sieben. Mit dem Gewinn der Swedish Open (PSA M70, im Februar, in Linköping) und den Edmonton Open (PSA M 35, im vergangenen November, in Kanada) gewann Gawad die zwei bedeutendsten seiner insgesamt 13 PSA-Titel.
Mathieu Castagnet zählt zwar bereits seit dem Jahr 2012 zur Top 50 der Welt. In der vergangenen Saison vollzog auch er aber den Sprung unter die besten zehn Spieler der Welt. Er holte mit seinem Triumph beim Canary Wharf Classic (PSA M70) den größten Erfolg seiner PSA-Karriere. Die guten Ergebnisse der vergangenen Spielzeit bescherten dem Franzosen die erste Teilnahme an den World Series Finals, wo er gegen Nick Matthew gewann.
Die World-Series-Turniere werden Ende August mit den Hong Kong Open 2016 weiter gehen. Aus deutscher Sicht sind Simon Rösner im Hauptfeld und Raphael Kandra (WRL 45) in der Qualifikation am Start. Bis dahin verbringen die PSA-Profis die Zeit mit Einladungsturnieren, Schaukämpfen, Urlaub und Sommertraining. Zum Glück gibt es die Fußball-EM und dann die Olympischem Spiele, als mehr oder wenig brauchbaren PSA-Ersatz…