Rösner gewinnt 100-Minuten-Match gegen Ghosal!
Wenn jemand wissen möchte, was die Faszination von Squash ausmacht, der hat hoffentlich das Match zwischen Simon Rösner (WRL 13) und Saurav Ghosal (WRL 15) gestern Abend live auf SquashTV nicht verpasst. Wenn doch, dann sollte er schleunigst sich das Replay anschauen, denn was die beiden Akteure in der Erstrunden-Begegnung beim mit 115.000 US dotierten Tournament of Champions (ToC) in New Yorks Grand Central Station gezeigt haben, war schwer zu überbieten.
100 Minuten lang ging das Spiel ab wie die Feuerwehr und es hatte alles was das Squasher-Herz begehrt: Klasse, Spannung, Drama und Fairness. Allein die ersten beiden Sätze, die im Tiebreak endeten, dauerten fast eine Stunde. Der entscheidende Punkt, an dem das Spiel eine Wende zu Gunsten des Deutschen nahm, war der vierte Satz. Rösner lag 1:2 in Sätzen zurück und musste sich wohl in der Satz-Pause überlegt haben, dass es in diesem Mördertempo nicht weitergehen konnte, da sich der wieselflinke Inder bei dieser Spielweise pudelwohl fühlte, er selbst aber zusehends müder wurde. Rösner änderte kurzerhand die Taktik und wechselte nun stets das Spieltempo, was Ghosal etwas zu verunsichern schien und Rösner klare Vorteile brachte. Nach dem 2:2-Satzausgleich zog der Paderborner die neue Marschroute weiter durch. Ghosal fand weiterhin nicht das richtige Gegenmittel und somit verwandelte Rösner nach gut 100 Minuten seinen Matchball zum Sieg. „Ich bin überglücklich, dieses sehr harte und intensive Spiel gewonnen zu haben und freue mich auf mein Achtelfinalspiel am Montag gegen Karim Darwish“, sagte Rösner.
Der Ägypter Karim Darwish (WRL 6) hatte auch ein sehr anstrengendes Erstrunden-Spiel, welches er nach 0:2-Satzrückstand noch 3:2 gegen seinen Landsmann Omar Mosaad (WRL 12) gewann. Zwar liegt Rösner im direkten Vergleich mit Darwish 1:7 in Rückstand, doch der Paderborner gewann das letzte Aufeinandertreffen im Januar 2013 bei den World Series Finals in London. Sollte Rösner nicht vergessen haben, wie, insbesondere mit welcher Taktik, er Darwish damals bezwungen hatte, dann dürfte der siebenfache Deutsche Meister gute Chanchen haben, das Viertelfinale in New York zu erreichen.
Von den weiteren ToC-Erstrunden-Spielen sind insbesondere das der beiden Franzosen Mathieu Castagnet (WRL 25) und Gregoire Marche (WRL 30) sowie das des Engländers Peter Barker (WRL 8) gegen den Ägypter Karim Abdel Gawad (WRL 16) zu erwähnen, welche Castagnet und Barker jeweils im entscheidenden fünften Satz gewannen.
Am Sonntag (18 Uhr) geht es mit dem ersten Teil der Zweitrunden-Spiele weiter. Der zweite Teil beginnt Montag um die gleiche Zeit. Wer nicht in New York sein kann, der kann die Spiele live bei SquashTV verfolgen.