Rösner gewinnt Tournament of Champions!
Simon Rösner (WRL 8) gewinnt das mit 165.000 US Dollar dotierte Tournament of Champions 2018 (ToC, PSA WS), in der Vanderbilt Hall des Grand Central Terminals, in New York. Rösner ist der erste Deutsche, der einen PSA World Series-Titel gewinnt. Das wird ihm im kommenden Monat Position sechs der PSA-Weltrangliste einbringen.
Rösner triumphiert in New York!
Simon Rösner und Tarek Momen spielten im Finale von New York zum insgesamt achten Mal gegeneinander. Der Ägypter führte im direkten Vergleich mit 4:3-Siegen. Er hatte im Halbfinale seinen Landsmann, den an Position drei gesetzten Ali Farag (WRL 3), in fünf Sätzen überwunden und nach dem Finale der Qatar Classic (November 2017, Doha) sein zweites Endspiel eines World Series-Turniers (WS) erreicht.
Simon Rösner gewann seinerseits im Halbfinale gegen den topgesetzten Gregory Gaultier (FRA, WRL 1), zum ersten Mal überhaupt innerhalb der PSA im Best-of-five-Modus. Er zog erstmals in ein WS-Endspiel der höchstdotierten Turnierserie in der World Tour der Professional Squash Association (PSA) ein.
Der Weltranglisten-Achte begann im Finale so, wie er in der Vorschlussrunde gegen den Weltranglistenersten Gregory Gaultier aufgehört hatte: Er spielte präzise, variabel und geduldig. Er ließ sich von den zahlreichen, teils nicht nachvollziehbaren Entscheidungen des Referees, nicht aus der Ruhe bringen. Auch von den oft sehr emotionalen Reaktionen seines Gegners schien sich der Deutsche nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.
Rösner (li) behält am Ende über Momen (re) mit 3:1-Sätzen die Oberhand
Simon Rösner ging nach sehr ausgeglichenem und hart umkämpftem Spiel zunächst mit 2:0 nach Sätzen in Führung. Dann gelang Tarek Momen der 1:2-Anschluss. Nach einer Gesamtspielzeit von 71 Minuten gewinnt Rösner das Finale mit 3:1-Sätzen. Das wird ihn in der Weltrangliste im kommenden Monat auf den sechsten Rang befördern. Das war im Jahre 2015 bereits erstmals sein Höchststand. Er ist der erste Deutsche, der dritte Nicht-Ägypter und der erste seit Nick Matthew im Jahre 2012, der den ToC-Sieger-Pokal in Händen hält.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte Rösner nach seinem Triumph. „Dafür arbeitest Du Tag für Tag. Um auf dieser Bühne zu spielen, steht man täglich auf, arbeitet man hart, bleibt diszipliniert und macht das alles mit. Und dass sich das dann mit dem Gewinn des Titels in New York, im Grand Central Terminal beim Tournament of Champions bezahlt macht, ist einfach unglaublich.“
Rösner zum Champion gereift!
Simon Rösner hatte in der Vergangenheit nach Niederlagen gegen die Top-Stars öfters zu hören und lesen bekommen, er sei zwar ein Weltklasse-Spieler aber eben kein Champion. Er selbst sagte sogar nach solch einer schmerzhaften Niederlage, das sei eben der Unterschied zwischen einem Champion wie Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 3) und ihm. Beim Tournament of Champions 2018 hat er nun bewiesen, dass er selbst das Zeug zum Champion hat. Der 30-jährige elffache Deutsche Einzelmeister holt mit dem ToC-Titel einen der prestigeträchtigsten Trophäen der PSA-World Tour. Dabei präsentierte er sich gereift, mental stark und nicht zuletzt sehr sympathisch.
Pettke (li) beim Coaching Rösners (re) zur Gold-Medaille bei den World Games 2017
Vielleicht lag es auch mit an der Anwesenheit des Bundestrainers Oliver Pettke, der im Kopf des SquashTV-Kommentator Paul „PJ“ Johnson noch unter dem Namen Kowalski abgespeichert ist. Jedenfalls schien sich dessen Coaching in den Satz-Pausen positiv auf den Paderborner Ausnahme-Squasher ausgewirkt zu haben. Denn der spielte so besonnen und geduldig, wie selten zuvor.