Rösner im Achtelfinale der World Championship!
Bei der PSA World Championship 2014 in Doha, dem mit 325.000 US Dollar dotierten Saisonhöhepunkt der PSA World Tour, stand am Montag der zweite Teil der zweiten Runde auf dem Programm – der erste Teil wurde am Sonntag gespielt. Der deutsche Hoffnungsträger, Simon Rösner (WRL 10), spielte in seinem zweiten Match gegen Lucas Serme (FRA, WRL 46). In der ersten Hälfte der Zweitrunden-Begegnungen gelang es am Sonntag zwei Spielern höher gesetzte Gegner zu besiegen.
Rösner schießt Serme ab!
Simon Rösner (Bild li), der gegen den aufstrebenden Lucas Serme (Bild re) – Bruder von Camille Serme, Nummer sechs der WSA-Weltrangliste – im letzten Spiel des Tages in den Court musste, sollte vor diesem gewarnt gewesen sein. Dennoch hatte der deutsche Top-Zehn-Spieler anfangs Startschwierigkeiten: Er kam nicht ins Spiel, machte ungewohnt viele leichte Fehler und verlor unter stetem Kopfschütteln den ersten Satz. Im zweiten Durchgang fand der achtfache Deutsche Einzelmeister besser zu seinem Spiel. Mangelnde Präzision machte er aber mit brachialer Gewalt und hohem Tempo wett. Serme war dem Tempo und der Härte von Rösners Schlägen einfach nicht gewachsen. Wobei nachlassen durfte der Paderborner nie, denn sofort war der Franzose wieder da. „Die Qualität in meinen Schlägen war heute nicht vorhanden, sodass ich mich mit einer hohen Laufleistung durchs Spiel beißen musste”, analysierte Rösner sein Match.
Rösner ging mit 2:1-Sätzen in Führung, als es zum Ende des vierten Satz dann passierte: Serme spielte einen Lob, Rösner lief nach hinten, schaute wo sein Gegner steht und als Rösner bereits zum Schlag ansetzte, bewegte sich Serme schnell auf die andere Courtseite und lief direkt in den Schlag des Paderborners, den keine Schuld traf, sich aber dennoch mehrfach entschuldigte. „Ich wollte ihn nicht treffen und es tut mir leid. Als ich zu ihm schaute, war er aus dem Weg, doch plötzlich, mitten in meinem Schlag, bewegte er sich in die falsche Richtung und ich konnte nicht mehr abbrechen“, kommentierte Rösner die Situation sichtlich betroffen. Letztendlich zog Rösner sein Spiel weiter durch, gewann den vierten Satz und erreichte somit die Runde der besten 16.
Rösner nun gegen Elshorbagy!
Mit Erreichen des Achtelfinales ist der Paderborner ebenso weit gekommen, wie im vergangenen Jahr in Manchester. Und wie es die Auslosung nun einmal will, wird der Deutsche auf den gleichen Gegner treffen, wie im vergangenen Jahr und bereits auch 2011 in Rotterdam (hier war es in Runde zwei). Rösners Gegner wird der Weltranglistenerste Mohamed Elshorbagy (EGY) sein, der sich glatt in drei Sätzen über Mahesh Mangaonkar (IND, WRL 49) hinweg setzte.
Die bisherigen drei Begegnungen zwischen Elshorbagy und Rösner, hatte allesamt der Ägypter für sich entschieden. Das Match wird um 18.30 Uhr (deutscher Zeit) live bei SquashTV übertragen.
Oben zwei, unten eine Überraschung – Shabana wieder Sonderklasse!
Bereits am Sonntag gab es in der oberen Hälfte der Auslosung zwei Überraschungen: Zum einen bezwang Alister Walker (BOT, WRL 28) den an Position 16 gesetzten, 13 Plätze höher in der Weltrangliste stehenden, Mathieu Castagnet (FRA, WRL 15), in fünf Sätzen. Zum anderen gelang es Cameron Pilley (AUS, WRL 20), den an Nummer sieben gesetzten Peter Barker (ENG, WRL 8), ebenfalls in fünf Sätzen auszuschalten.
Am Montag schaffte Max Lee (HKG, 21) in der unteren Hälfte des Draws, mit einem 3:2-Sieg gegen den an 15 gesetzten Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 17), eine kleine Überraschung. Die restlichen Gesetzten erreichten allesamt die dritte Runde.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch das Match zwischen dem an Position fünf gesetzten Amr Shabana (EGY, WRL 4) und Nicolas Müller (SUI, WRL 19). In einem durchweg interessanten und unterhaltsamen Spiel schaffte es der Eidgenosse den vierfachen World Champion (2003, 2005, 2007, 2009) ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Höhepunkt stellte der zweite Satz dar, der nach 23 Minuten Spielzeit und zahlreichen Satzbällen für beide Spieler, mit 20:18 endete. Im dritten Durchgang schienen beide vom vorhergehenden Satz noch mitgenommen zu sein, Müller erholte sich schneller und gewann diesen. Im vierten fand Shabana zu seinem Spiel zurück und entschied somit das Match für sich. Sein nächster Gegner ist nun Max Lee, was wegen dessen flinken Beine ein interessantes Drittrunden-Match zu werden verspricht!
Natürlich sind, außer dem Rösner-Spiel, auch die anderen sieben Begegnungen auf SquashTV (ab 10 Uhr) zu sehen!