Rösner zieht ins Halbfinale von Linköping ein!
Bei den Case Swedish Open 2015 geht es in die entscheidende Phase. Die Viertelfinalbegegnungen sind ausgetragen und die Halbfinalpaarungen stehen fest. Sieben gesetzte Spieler befanden sich unter den letzten acht. Einer von ihnen ist Simon Rösner (WRL 10).
„Eindeutiger Sieg!“
So kommentierte ein weiblicher Rösner-Fan auf der squashnet.de-facebook-Seite das Ergebnis, das der achtfache Deutsche Einzelmeister im Viertelfinale gegen sein Gegenüber Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 14) erzielt hatte. In der Tat hatte man das Gefühl, Rösners Sieg sei zu keiner Zeit in Gefahr. Zu spielbestimmend agierte der Paderborner gegen einen Gegner, der sein Können immer nur kurzzeitig aufblitzen lassen konnte. So endete das Match mit einem klaren 3:0-Sieg Rösners, der nun erstmalig im Halbfinale der Swedish Open steht, wo er auf den Engländer Nick Matthew (WRL 3) treffen wird.
Gegen den dreifachen World Champion Matthew wird Rösner in der Lage sein müssen, nochmals eine Schippe draufzulegen, will er gegen den Engländer diesmal siegreich bleiben. In den insgesamt zehn Begegnungen siegte Matthew neun Mal – bei seiner einzigen Niederlage musste Matthew wegen einer Verletzung aufgeben.
Pilley gegen Matthew und die Referees…!
Nick Matthew hatte sein Viertelfinale auch mit 3:0-Sätzen gewonnen. Das alleine verzerrt allerdings den Spielverlauf, man muss schon genauer hinsehen und zwei Tiebreaks und 60 Minuten Spielzeit ins Kalkül ziehen. Das Spiel bot alles, was den Squash-Fan ins Schwärmen bringt. Cameron Pilley (AUS, WRL 19) spielte zu Beginn so fokussiert und präzise, dass schnell klar werden musste, dass der Australier sich möglichst teuer verkaufen möchte. Am Ende des ersten Satzes, beim Stand von 10:10, waren die Schiedsrichter leider wieder einmal Zünglein an der Waage. Mit zwei “harsh decisions” (harschen Entscheidungen, so Originalton Joey Barrington, Kommentator von SquashTV) gegen Pilley, verhalfen Sie dem Engländer zum Satzgewinn.
Gleiches Bild im zweiten Durchgang: Am Ende des völlig ausgeglichenen Satzes gaben die Unparteiischen – wohl ungewollt aber auch ungekonnt – wieder den entscheidenden Impuls. Das schwedische Publikum schlug sich dadurch auf die Seite des Underdogs und pflichtete den Aktionen Matthews nur noch gedämpften Applaus. Im dritten Satz schienen Wille und Kräfte des Australiers zu schwinden und Frustration langsam durchzudringen. So gewann Matthew ein wenig glücklich mit 3:0-Sätzen.
Willstrop raus – die Überraschung die eigentlich keine war!
Die auf dem Papier größte Überraschung bot das Match zwischen dem an Position drei gesetzten James Willstrop (ENG, WRL 13) und dem an acht gesetzten Stephen Coppinger (RSA, WRL 16). Nur auf dem Papier deswegen, weil sich der Engländer Ende vergangenen Jahres einer Operationm an der Hüfte unterziehen musste und noch nicht wieder auf der Höhe ist. Bereits Tags zuvor musste der Engländer gegen seinen Landsmann Chris Simpson (WRL 22) über die volle Distanz gehen. Dies hatte ihn wohl zuviel Ktaft gekostet, so dass er Coppinger ziehen lassen musste und 1:3 unterlag. Ob Willstrop wieder dahin zurückkommen kann, wo er vor seiner Verletzung war, muss sich noch zeigen, denn er ist immerin auch schon 31 Jahre alt.
Gaultier überrennt Richards!
Stephen Coppinger wird nun auf den Topgesetzten Franzosen Greg Gaultier (WRL 2) treffen. Dieser hatte in seinem Viertelfinal-Match gegen den englischen Qualifikanten, Tom Richards (WRL 34), kurzen Prozess gemacht und 3:0 gesiegt. Ein Mal traffen Coppinger und Gaultier erst aufeinander und der Franzose verließ den Court als Sieger.
Die beiden Halffinale starten am Samstag um 14 Uhr und sind, wie gewohnt live auf SquashTV zu sehen.