Lang lebe das Königreich!
So jedenfalls verstehen es zurzeit alle Sportler der Länder, die dem Commonwealth angeschlossen sind. Und dies sind weit mehr Länder, als nur England, Schottland und Australien. Um genauer zu sein, es sind 54 Staaten, darunter auch welche, von denen die meisten Menschen bislang wenig gehört haben dürften. Oder kennen Sie Tuvalu und Vanuatu?
Ob die teilnehmenden Squasher sie kennen ist ebenso fraglich, aber sie brauchen es wohl auch nicht, da keiner aus diesen Ländern im Squash-Wettbewerb der Commonwealth Games, die im indischen Delhi stattfinden, gemeldet hat.
Die meisten „Nichtinsel-Europäer“ wissen wohl nicht, dass die Bedeutung der Commonwealth Games direkt hinter den Olympischen Spielen angesiedelt ist, zumindest bei den angeschlossenen Ländern.
Noch bedeutungsvoller ist die Veranstaltung für die Sportler, denen die Teilnahme an Olympia bislang verwehrt blieb, womit wir bei den Squash-Spielern wären. Diese kämpfen um die begehrten Medaillen im Einzel-, Doppel- und Mixed-Wettbewerb.
Sicher ist, dass die großen Squashnationen am Ende vorn liegen werden. Wenn man sich die Viertelfinalbegegnungen anschaut, dann haben diese bei den Damen drei Engländerinnen, zwei Australierinnen, eine Neuseeländerin, eine Irin und die malaysische Favoritin Nicol David (Bild, WRL 1) erreicht.
Bei den Herren reduziert sich die Zahl der Nationen auf drei. Vier Engländer, drei Australier und ein Malaye sind in der Runde der besten acht verblieben. Die besten Chancen werden hier den Engländern Nick Matthew (WRL 2) und James Willstrop (WRL 6) eingeräumt.
Der Stellenwert der Commonwealth Games ist hoch und haben im Gastgeberland Indien oberste Priorität – laut diversen Medienberichten sollen „die Spiele“, die neu errichteten Spielstätten, die Athletenunterkünfte und die Infrastruktur knapp sieben Milliarden US-Dollar gekostet haben.
Für Squash sind in Delhi ein neues Squashcenter mit 10 Courts sowie einem Vier-Seiten-Glas-Court errichtet worden, die auf Knopfdruck zu Doppel-Courts verbreitert werden können. Somit hat auch Deutschland seinen Beitrag zu den Commonwealth Games geleistet, denn die Courts wurden vom deutschen Unternehmen ASB errichtet.