Squash und Olympia – eine never-ending Story?
Squash-Weltverbandpräsident Narayana Ramachandran (Bild re) ließ es sich nicht nehmen, als frisch gewählter NOC-Präsident Indiens nach Sotschi zur Winter-Olympiade zu reisen. Dort hisste er die indische Fahne im Athletendorf. Ebenso nahm Ramachandran am Gala-Dinner von Gastgeber Wladimir Putin (Bild li) teil. Dieser hatte sich seinerzeit dafür stak gemacht, dass letzten September in Buenos Aires keine neue Sportart, sondern erneut Ringen aufgenommen wurde, und Squash somit auf der Strecke blieb.
Die ausdauernden Bemühungen Ramachandrans sind wohl aller Ehren wert, aber wollen die Squasher das wirklich? Soll sich der Squash-Weltverband wieder und wieder anbiedern? Nur um an einem Event teilnehmen zu dürfen, dessen Sportarten (wie jüngst erneut) durch mehrere Dopingfälle für Schlagzeilen sorgten. Soll Squash unbedingt an einer Veranstaltung teilnehmen, die seit Jahrzehnten wegen undurchsichtiger, sportpolitischer Machenschaften für Diskussionen sorgt? Braucht Squash Olympia, das zumeist den Mächtigen dieser Welt die Gelegenheit bietet, sich zu profilieren?
Die Antwort lautet wahrscheinlich ja. Durch die Teilnahme an den Olympischen Spielen steigt nicht nur das Prestige einer Sportart, sondern es fließen auch mehr finanzielle Mittel den einzelnen Verbänden zu. Im Squash würden insbesondere England, Frankreich, die Niederlande und einige mehr davon finanziell enorm profitieren. In Deutschland hielt sich der Geldsegen wohl eher in Grenzen, denn hier wird dieser zumeist an Medaillen-Chancen gekoppelt. Dies ist wohl der Grund, warum so viele neue Disziplinen einzelner Sportarten entstehen. Die größte Hoffnung diesen Trend zu stoppen und Squash zuzulassen, liegt nun auf dem neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach (Bild mi).