Ein Squasher war beim Berliner Poker-Überfall …
… beinahe beteiligt. Die Rede ist vom 43-jährigen Dirk Jaspert, der in der deutschen Squash-Szene durch jahrelange Teilnahme – Jaspert schaffte es immerhin bis Platz 32 – an deutschen Ranglistenturnieren und Meisterschaften bekannt ist. Dirk Jaspert hat nun die Sportart gewechselt und seine Leidenschaft fürs Pokern entdeckt. „Da der Körper nicht mehr so mitmacht, wie es für ein Squashturnier erforderlich ist, musste ich mir was anderes suchen und Pokern hat mich schon immer interessiert“, erklärt Jaspert den Wechsel.
Vom Überfall auf das Berliner Turnier der „European Poker Tour“ habe der 43-Jährige nichts mitbekommen, denn er sei ja bereits am vergangenen Freitag – also einen Tag vor dem Überfall – ausgeschieden.
Ausgeschieden ist wohl ein bisschen tief gestapelt, immerhin belegte der Hannoveraner den 55. Platz, was bei einem Poker-Turnier mit 945 Teilnehmern sicher was heißen will. Es bedeutet sogar sehr viel, denn Jaspert gewann die stolze Summe von 16.000 Euro. Allerdings muss man hinzufügen, dass das Meldegeld, beim Pokern „buy-in“ genannt, 5.000 Euro betrugt.
„Es war eine tolles Erlebnis und ich muss sagen, dass mir vor allem die Erfahrung der vielen Squash-Turniere, eben der direkte Wettbewerb, sehr geholfen hat. Den zumeist jungen Spieler, die sich über das Online-Pokern qualifiziert haben, merkte man die mangelnde Erfahrung in diesem Bereich an. Sie spielen teilweise sogar besser, aber das ist nicht alles. Pokern ist Erfahrung, Übersicht, Taktik und Mathematik“, konstatierte Jaspert.
Auch prominente „Spieler“ hat Jaspert zu Gesicht bekommen – der prominenteste war Tennislegende Boris Becker, der sich ja seit geraumer Zeit als Werbe-Ikone vor den Pokerkarren spannen ließ. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass Becker sein frühes Ausscheiden recht emotionslos hinnahm.
Wir wollen ja nicht spekulieren, welche Höhe Beckers Werbehonorar ist – größer als der 11.000-Euro-Nettogewinn von Dirk Jaspert wird es allemal sein, wobei für Becker zu hoffen bleibt, dass nicht ausgerechnet sein Honorar mit den Räubern über alle Berge ist.