„squashsite … the end“ – ist das wirklich das Ende …
… von squashsite.co.uk? Eigentlich konnte man es sich nicht vorstellen, dass dies passieren würde. Sicher, während der WM in Manchester kursierten einige Gerüchte, aber dass sich diese jetzt so schnell Bewahrheiten, ist erstaunlich. Doch was war passiert: Der Engländer Steve Cubbins und die Französin Framboise Gommendy begannen vor mehr als fünf Jahren die Nachrichten-Site „squashsite.co.uk“ aufzubauen. Bis heute hat sich das Projekt zu dem meist frequentierten Squashnachrichten-Portal weltweit entwickelt. Besonders einzigartig waren die Berichte rund um die Turniere dieser Squashwelt.
Zumeist selbst Vorort berichteten Steve und Framboise mit allen Facetten journalistischen Könnens: Ob Bilder, Berichte, Kommentare, Interviews und vieles mehr – sie waren immer schnell und aktuell. Doch warum jetzt das Aus? Es scheint – und das ist wohl wie immer – am „lieben Geld“ gelegen zu haben.
„Sicher waren wir in puncto Vermarktung und Werbepartner zu naiv und unerfahren. Wir haben uns eben voll auf die Produktion des Produkts konzentriert – und alle fanden es toll, die Besucherzahlen beweisen dies, nur so richtig bezahlen wollten und haben nur wenige”, kommentierte Steve Cubbins das Aus.
Es ist sicher schwer zu verstehen, dass alle weltweit agierenden Verbände, insbesondere der Weltverband WSF, die Profispieler-Verbände WISPA (Damen) und PSA (Herren) sich in monatelangen Verhandlungen nicht dazu entschließen konnten, mit dazu beizutragen, dem Projekt eine Zukunft zu sicher.
Erkennt man nicht, dass dies der berühmte „Schuss ins eigene Knie“ sein könnte. Oder ist man in den Köpfen der Verbandsoberen der Ansicht, dass man nun selbst die Lücke schließen kann. Wenn man sich so die Verbands-Seiten anschaut, dienen sie sicher zunächst einmal ihrem Selbstzweck – Nachrichten für ihre Mitglieder bereitstellen – aber auch nicht viel mehr. Und das aus diesen nun auf die schnelle ein Ersatz mit derartiger weltweiter Leserakzeptanz werden soll – man wird abwarten müssen.
Zu lange sollte dies nur nicht dauern, denn wie allerorts mit Frohlocken bekannt gegeben, sei man bereit für Olympia. Eine Olympiadelegation war sogar extra zur WM nach Manchester gereist, um sich dort von der Notwendigkeit zu überzeugen, Squash in die „olympische Familie“ aufnehmen zu müssen.
Hoffentlich nehmen diese Damen und Herren ausschließlich die Eindrücke der WM in Manchester mit – diese waren sicher mehr als vorzeigbar. Wenn es dem ein oder anderen aber mal einfallen sollte, nach weltumspannenden, gut gemachten Squashnachrichten im Internet zu suchen, könnte für Olympia nun schneller das Squash-Licht ausgehen als sich das jeder Squashfan nur zu träumen wagt.
Allerdings jetzt die Schuld allein bei den Verbänden zu suchen wäre sicher auch falsch und nicht gerechtfertigt, denn auch die Squash-Industrie und alle diejenigen, die oftmals vorgeben, Dinge nur „zum Wohle des Squashsportes“ zu tun, müssten ein Interesse daran haben, dass Squash weltweit adäquat präsentiert wird.
Zu hoffen bleibt, dass sich der momentane „Schockzustand“ der weltweiten Squashgemeinde auflöst und alsbald tragbare Lösungen gefunden werden – wenn nicht könnte es wirklich und endgültig „The End“ sein.