US Open : Rösner weiter – Aus für Ashour!
Bei den US Open in Philadelphia wird bis einschließlich der Viertelfinal-Begegnungen jede Runde auf zwei Tage aufgeteilt gespielt. Dies hat zur Folge, dass die Spieler nach jedem gewonnenen Match einen Ruhetag haben, bevor es wieder in den Court geht. Am Montag stand die obere Hälfte der Runde 2 auf dem Programm. Bei den Herren gewann Simon Rösner (Bild re, WRL 6) sein zweites Match in Philadelphia gegen Alister Walker (Bild li, BOT, WRL 33). Auch der an Position eins gesetzte Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) und der an drei gesetzte Greg Gaultier (FRA, WRL 3) zogen nach Siegen ins Viertelfinale ein. Zum Entsetzen aller Zuschauer, live vor Ort oder an den Bildschirmen, hat der World Champion Ramy Ashour (EGY, WRL 4), in seinem Match gegen Mathieu Castagnet (FRA, WRL 9), im ersten Satz, beim Stande von 1:6, verletzungsbedingt aufgegeben.
Rösner siegt souverän gegen Walker!
Simon Rösner ist als aktuelle Nummer sechs der in der Weltrangliste bestplatzierte Deutsche aller Zeiten. In Philadelphia ist der Paderborner an Position sieben gesetzt. In der zweiten Runde trat Alister Walker als Gegner in den Court. Walkers sportliche Heimat ist England. Mit seinem Trainer David Pearson feierte er mit England auch seine größten Erfolge. Seit dem Jahr 2011 tritt Walker jedoch für Botswana an, seinem Geburtsland, wo er 1982 als Sohn eines englischen Vaters und einer botswanischen Mutter zur Welt gekommen war.
Alister Walkers beste Weltranglisten-Position war Rang neun, im Jahr 2009. Simon Rösner ging also klar favorisiert in das Zweitrunden-Match gegen Walker. Diese Erwartungen wurden vom für Paderborn spielenden Würzburger auch voll erfüllt. Er diktierte von Beginn an das Geschehen. Walker konnte zwar stellenweise seine Klasse aufblitzen lassen, aber eben nur vereinzelt und Rösner war stets Herr der Lage. Das Spiel endete somit klar mit 3:0-Sätzen zu Gunsten des Deutschen. „Bin froh Alister Walker 3:0 geschlagen zu haben und seit 2013 zum dritten Mal in Folge im Viertelfinale der US Open zu stehen“, steht nach dem Match auf Rösners facebook-site.
Sein Viertelfinal-Gegner wird Greg Gaultier sein, der sich gegen Tom Richards (ENG, WRL 21) in drei glatten Sätzen durchsetzte. Rösner hat erst einen Sieg (2:0 beim Gruppenspiel der World Series Finals 2014) gegen den Franzosen zu Buche stehen und wird sicher alles dafür tun, einen weiteren, denkbar großen hinzuzufügen! Das Match wird am Mittwoch, um 23:30 Uhr deutscher Zeit live auf SquashTV zu sehen sein.
Das Drama um Ramy Ashour!
Ramy Ashour kam zuletzt bei den Netsuite Open, nach einer wiederholten Verletzungspause von einem halben Jahr zurück auf die Squash-Weltbühne. Das tat er in gewohnt großartiger Manier mit einem Sieg im Finale über Nick Matthew (ENG, WRL 2). Das Sammeln von Wettkampfpraxis nach einer Auszeit schien bei dem 28-jährigen Ausnahmekönner oftmals nur eine Sache von ein paar Ballwechseln gewesen zu sein. In Philadelphia wartete nun also die gesamte Squash-Welt auf ein weiteres denkwürdiges Aufeinandertreffen der beiden Squash-Titanen Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) und Ramy Ashour, das bei normalem Turnierverlauf im Viertelfinale bevorgestanden hätte.
Zuvor kam es aber in Runde zwei zur Begegnung zwischen Ramy Ashour und Mathieu Castagnet, bei der Ashour im ersten Satz beim Spielstand von 1:6 seinem französischen Kontrahenten die Hand reichte, ihm sagte, dass es nicht weitergehe und fluchtartig den Court verließ. Ratlosigkeit herrschte bei Gegner, Referees und Zuschauern gleichermaßen. Castagnet schien geschockt und die Gratulationen seiner Betreuer muteten eigenartig an. „Es fällt mir wirklich schwer mich über diesen Sieg zu freuen”, sagte Castagnet. „Ramy ist so ein großartiger und fairer Sportler und wir wollen ihn alle spielen sehen, weil er ein so besonderer Spieler ist. Es ist sehr schwer sich jetzt zu freuen.“
So kommt es nun zum Viertelfinale zwischen Castagnet und Elshorbagy. Der Weltranglistenerste besiegte seinerseits den Qualifikanten Greg Lobban (SCO, WRL 38) klar in drei Sätzen. Castagnet gewann das letzte Aufeinandertreffen der beiden beim British Grand Prix 2014.
Damen-Feld von Ägypterinnen dominiert!
Aus den vier Begegnungen der oberen Hälfte der zweiten Runde der Damen gelangten drei Ägypterinnen ins Viertelfinale. Die erste ist die topgesetzte Raneem El Welily (EGY, WRL 1), die sich gegen die ehemalige Weltranglistenzweite (im Jahr 2009) Jenny Duncalf (ENG, WRL 17) in vier Sätzen durchsetzte. Sie trifft nun auf ihre Landsfrau Nour El Tayeb (WRL 9), die Emma Beddoes (ENG, WRL 13) in drei Sätzen überwand. Die dritte Ägypterin ist Nour El Sherbini (WRL 7), die sich ihrerseits gegen die Qualifikantin Donna Urquhart (AUS, WRL 24) schwer tat und fünf Sätze für ihren Viertelfinal-Einzug benötigte. Sie wird auf die an Position drei gesetzte Camille Serme (FRA, WRL 4) treffen, die in einer Neuauflage des vergangenen Halbfinales der British Open erneut über Delia Arnold (MAS, WRL 14) erfolgreich blieb.