Bei den European Team Championships 2016, in der polnischen Hauptstadt Warschau, wurden zwei der drei Matches der Gruppenphase ausgetragen. Für die deutschen Damen gab es zwei Niederlagen. Das war im ersten Spiel gegen Titelverteidiger England nicht anders zu erwarten. Gegen Wales, dem zweiten Gegner, hätte mit ein wenig Glück auch ein Sieg gelingen können. Die deutschen Herren haben ein Unentschieden gegen die Niederlande und einen 3:1-Sieg gegen Finnland zu verzeichnen. Heute finden die jeweils letzten Spiele der Gruppenphase statt.

Damen mit zu erwartender Niederlage gegen Titelverteidigerinnen!

Das deutsche Damen-National-Team ist erst seit dieser EM wieder erstklassig. Es war im Jahre 2013, in Amsterdam, in die Division 2 ab- und vergangenes Jahr, in Herning, wieder in Division 1 aufgestiegen. Das erste Qualifikations-Spiel in der Gruppe A, mit England, Wales und Belgien, wurde gegen England bestritten. Gegen den den Titelverteidiger hatten die deutschen Damen, mit Sina Wall, Franziska Hennes (Bild li) und Annika Wiese, nichts zu bestellen. Gegen Laura Massaro, Alison Waters (Bild re) und Sarah-Jane Perry, allesamt unter den Top 12 der Weltrangliste, holte einzig Hennes gegen Waters einen respektablen Ehrensatz. Es gab die zu erwartende 0:3-Niederlage.

Auch gegen Wales unterliegen die Deutschen und spielen erneut gegen den Abstieg!

Im zweiten Gruppenspiel ging es gegen das an Position fünf gesetzte Wales. Sharon Sinclair musste im ersten Match eine Niederlage in vier Sätzen gegen Deon Saffery hinnehmen, immerhin Nummer 46 der Weltrangliste. Auch das zweite Match, zwischen Sina Wall (WRL 66) und der walisischen Nummer eins Tesni Evans (WRL 24), ging in vier Sätzen an Evans. Einzig Franziska Hennes holte mit einem 3:1-Sieg über Hannah Williams (WRL 214) einen Punkt für Deutschland. Wales gewann mit 2:1-Begegnungen. Das letzte Spiel der Gruppenphase geht nun am Donnerstag gegen Belgien.

Herren-Team startet mit Remis gegen die Niederlande!

Die Herren um Bundestrainer Oliver Pettke spielten ihre erste Begegnung der Team-EM gegen die Niederlande. Simon Rösner (WRL 11) brachte auf Position eins mit einem Sieg über Piedro Schweertman (WRL 72) zunächst den ersten Punkt für die Deutschen. Das parallel ausgetragene Match der Positionen vier, zwischen Lucas Wirths und Bart Ravelli ging an die holländischen Nachbarn und es hieß 1:1 unentschieden.

Als nächstes gewann Raphael Kandra (WRL 45) an Position zwei in drei Sätzen gegen Sebastian Weenink (WRL 123) und brachte sein Team mit 2:1 in Führung. Doch an drei verlor Rudi Rohrmüller sein Match gegen Routinier Dylan Bennet knapp in fünf Sätzen. So hieß der Spielstand am Ende 2:2 unentschieden. Auf europäischer Ebene gibt es in diesem Fall für beide Teams je nur einen Punkt und am Ende der Gruppenphase zählt im Falle von Punktgleichstand das Satzverhältnis. Nach der Zählweise der Deutschen Squash Liga hätten die Deutschen, wegen der mehr gewonnenen Sätze, zwei – und die Holländer einen Punkt für das Unentschieden erhalten.

Sieg gegen Finnland bringt Tabellenplatz zwei!

Das zweite Spiel gegen Finnland war nicht minder spannend. Die beiden ersten Matches, wieder der Positionen eins und vier, gingen jeweils über die volle Distanz. Simon Rösner benötigte für den finnischen Routinier Olli Tuominnen (WRL 52) nach Verlust des ersten und vierten Satzes derer fünf, um das Match zu gewinnen und den ersten Punkt für die Deutschen einzufahren. Auch Lucas Wirths musste gegen Jami Äijänen (WRL 252) über fünf Sätze gehen. Er geriet zunächst zwei Mal in Satzrückstand und glich anschließend zwei Mal aus. Im Entscheidungssatz behielt Wirths schließlich über seinen Kontrahenten die Oberhand und gewann diesen mit 11-8. Somit entschied er das Match für sich und sicherte seinem Team den zweiten Punkt in der Begegnung gegen Finnland.

An Position drei musste Rudi Rohrmüller im Anschluss gegen Kristian Rautiainen (WRL 252) erneut eine Niederlage hinnehmen. Allerdings gewann Raphael Kandra daraufhin gegen Henrik Mustonen (WRL 63) mit 3:1-Sätzen. Das brachte die Deutschen auf die Siegesstraße. Sie setzen sich gegen Finnland mit 3:1 durch und belegen, hinter England, Rang zwei in der Tabelle.

Herren-Team auf Halbfinal-Kurs!

Die deutschen Herren sind nach dem ersten Tag der Team-EM in Warschau auf Kurs. Sie befinden sich auf dem zweiten Rang in der Gruppe B. Das würde den Einzug ins Halbfinale bedeuten. Das Gruppenspiel gegen England steht jedoch noch aus. Der Vize-Europameister des vergangenen Jahres ist zwar ohne den verletztungsbedingt ausgefallenen Nick Matthew (WRL 3) angetreten. In der Besetzung James Willstrop (WRL 20), Daryl Selby (WRL 21), Chris Simpson (WRL 22), Tom Richards (WRL 25) und Adrian Waller (WRL 34) oder Declan James (WRL 39) sind sie aber immer noch schwer für die Deutschen zu besiegen.

Auf dem dritten Tabellenplatz sind die Niederländer. Sie haben aus dem Unentschieden gegen die Deutschen ihren einzigen Punkt. Gegen England verloren sie mit 0:4. Das bedeutet für das deutsche Team, dass es gegen England so gut wie nur möglich abschneiden muss, um die Holländer, die ihr letztes Gruppenspiel gegen Finnland spielen, auf Distanz zu halten. So könnte es mit dem Einzug ins Halbfinale klappen.