Nach einem harten Kampf mussten sich die “Jungen Wilden” dem Squash Team aus Hamborn geschlagen geben. Einzig der Schweizer Meister Nicolas Müller konnte sein Spiel zu Gunsten Stuttgarts entscheiden.

Der Neu-Stuttgarter Sven Lemmermann hatte sich viel vorgenommen für sein Bundesliga-Debut im Schwaben-Dress. Er bekam es mit dem auf Hamborner Seite stark aufspielenden David Kandra zu tun. Lemmermann startete furios und konnte den ersten Satz mit 11:4 für sich entscheiden. Sein druckvolles Spiel, sowie die Eigenfehler des Gegners, brachten ihn auch im zweiten Satz schnell in Front. Doch dann drehte der Hamborner Kandra mächtig auf, übernahm die Kontrolle des Spielfeldes und glich zum 1:1 in Sätzen aus. Auch im dritten Satz dasselbe Bild: Lemmermann ging in Führung, Kandra holte auf und konnte sich die 2:1 Satzführung sichern. Der vierte Satz war zu Beginn ausgeglichen, doch wieder war es David Kandra, der ab Mitte des Satzes die entscheidenden Punkte erzielen konnte. Nach einem hartumkämpften Sieg konnte Kandra den Spielball zum 3:1 verwandeln und Hamborn mit 1:0 in Führung bringen.

Stuttgarts Ben Petzoldt bekam es heute, genauso wie in der Partie der letzten Saison, gegen einen alten Bekannten zu tun. Mit dem ehemaligen Deutschen Einzelmeister Stefan Leifels wartete in Hamborn ein ganz schwerer Brocken auf den 25-Jährigen. In Satz eins und zwei schaffte es Petzoldt bis zum Spielstand von 8:8, den 13 Jahre älteren Leifels so unter Druck zu halten, dass es ein ausgeglichenes Spiel war. Doch Petzoldts Konzentration ließ einen Moment nach und Routinier Leifels nutze beides Mal die Gelegenheit zum Satzgewinn. Auch im dritten Satz wieder das gleiche Spiel: Der Stuttgarter erarbeitete sich gute Chancen, doch Leifels brachte ihn ein ums andere Mal mit seiner starken Vorhand aus dem Konzept. Am Ende konnte sich Leifels den Stuttgarter mit einem 3:0-Sieg nochmals auf Distanz halten.

Im Spiel an Position eins traf Stuttgarts Nicolas Müller aus der Schweiz auf den für Hamborn spielenden Finnen Henrik Mustonen. Unlängst konnten beide Spitzenspieler bei internationalen Squash-Turnieren für Aufsehen sorgen. Im ersten Satz legten beide los wie die Feuerwehr und es entwickelte sich ein schnelles abwechslungsreiches Spiel. Der Stuttgarter übernahm zügig die Kontrolle des Spiels und konnte seinen Gegner unter konstanten Druck halten. Mit spektakulären Schlägen brachte Müller schnell das gegnerische Publikum auf seine Seite und zauberte ein ums andere Mal ein Staunen auf ihre Gesichter. Der Lohn dieser Squash-Lehrstunde war der klare 3:0-Sieg und der Stuttgarter 1:2 Anschluss.

Im letzten Match musste Stuttgarts Valentin Rapp gegen Nationalspieler Rudi Rohrmüller in den Court. Es musste ein Sieg des Stuttgarters her, damit man nicht ohne Punkte in die Schwabenmetropole heimfahren würde. Deshalb versuchte Rapp von Beginn an den Gegner unter Druck zu setzen, aber Rohrmüller hielt dagegen. Es war der Hamborner, der sich die ersten Punkte des Satzes sichern konnte. Mit einer beherzten Leistung kämpfte sich der Stuttgarter “Youngster” zurück ins Spiel und konnte auf Augenhöhe mit seinem Kontrahenten agieren. Die Beiden lieferten sich lange Ballwechsel und der Spielstand ging hin und her. Doch es war Rohrmüller, der bei den wichtigen Punkten die Kontrolle und die passende Antwort auf Rapps Angriffsbälle wusste. Somit die 1:0 Satzführung. Im zweiten und dritten Satz dasselbe Bild: Rapp versuchte seinen Gegner auszuspielen, doch dieser war stets auf der Höhe des Geschehens und konterte. Nach 40 Minuten Spielzeit stand es 0:2 in Sätzen und Matchball gegen Valentin Rapp. Rohrmüller verwandelte gleich den ersten Matchball und sicherte sich und seinem Team den 3:1-Gesamtsieg.

Trotz der Niederlage können die Stuttgarter dennoch ein positives Fazit aus dem ersten Saisonspiel ziehen. Die jungen Spieler der Schwaben konnten sich über den Sommer weiter verbessern und müssen sich nicht vor großen Namen verstecken. Auch der Einsatz des Langzeitverletzten Patrick Gässler sowie von Moritz Dahmen stehen noch aus und könnten einen weiteren, wichtigen Impuls in die Mannschaft bringen. Denn das Saison-Ziel ist das Erreichen der Play-offs mit den 4 besten Teams, welches in Böblingen ausgespielt wird. Für die Stuttgarter wäre dies sozusagen ein “Finale dahoim”.

Squash Inn Hamborn – Sport-Insel Stuttgart 3:1
Henrik Mustonen – Nicolas Müller 0:3 7:11, 5:11, 3:11
Rudi Rohrmüller – Valentin Rapp 3:0 11:8, 11:8, 11:7
Stefan Leifels – Ben Petzoldt 3:0 11:8, 11:8, 11:7
David Kandra – Sven Lemmermann 3:1 4:11, 11:8, 11:5, 11:8