Worms startet mit Unentschieden!

Die Ansetzung des Spielplans für die neue Saison der Squash-Bundesliga hatte gleich am ersten Spieltag die Begegnung zwischen aktuellem Meister und Vizemeister vorgesehen. Wenn die Teams aus Paderborn und Worms aufeinander treffen, ist Spannung und hochklassischer Sport Programm.

Nicht anders war es auch diesmal – nach mehr als sechs Stunden Spielzeit trennte man sich mit einem leistungsgerechten 2-2 Unentschieden, wobei der Meister aus Westfalen für zwei mehr gewonnene Sätze einen zusätzlichen Punkt auf seiner Habenseite verbuchen durfte.

Die Mannschaft von Manager Michael Zehe war mit breiter Brust in die Begegnung gegangen, hatte man doch erst vor zwei Wochen in Prag den Europapokal gewonnen und dabei die komplette europäische Vereinselite hinter sich gelassen, u.a. auch den Titelverteidiger aus Paderborn.

Carsten Schoor hatte es im ersten Einzel mit Nationalspieler Norman Junge zu tun und machte seine Sache gut. Nach fast zwei Stunden Spielzeit und fünf langen Sätzen konnte der Wormser Kapitän sein Team in Führung bringen.

Das anschließende Spiel zweier Nationalspieler ging ebenfalls über die volle Distanz und auch hier hatten die Nibelungenstädter das besser Ende auf ihrer Seite. Einen 1-2 Satzrückstand konnte André Haschker noch drehen und Raphael Kandra als Verlierer unter die Dusche schicken. Vorab war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass die Heimmannschaft zur Halbzeit mit 2-0 in Führung liegen würde, die zahlreichen Zuschauer nahmen dies aber wohlwollend und mit großem Applaus zur Kenntnis.

Paderborns Simon Rösner (Weltrangliste 18) gegen Worms französischen Nationalspieler Gregoire Marche (WRL 43) hieß die Paarung an Position eins. Die deutsche Nummer eins auf Seiten Paderborns war erst am Vortag von den British Grand Prix zurückgekehrt, wo er im Viertelfinale knapp Marche’s Landsmann und Weltranglistendritten Greg Gaultier in vier Sätzen unterlegen war. Von Reisestress war bei Rösner allerdings nichts zu spüren, souverän spielte er seine Reichweiten-Vorteile aus und lies den kleinen Franzosen immer wieder laufen. Marche zeigte Kämpferqualitäten, hatte aber keine wirkliche Chance gegen den souverän aufspielenden deutschen Ausnahmespieler – Paderborn war somit wieder im Rennen.

Im abschließenden Spiel traf Jens Schoor (WRL 83) auf den Engländer Chris Simpson, der in der aktuellen Weltrangliste 45 Plätze vor dem Wormser Nationalspieler geführt wird. Davon lies sich Schoor jedoch nicht beeindrucken und begann konzentriert und variabel. Die ersten beiden Sätze konnte er jeweils im Tiebreak für sich entscheiden. Danach kam der Mann von der Insel aber besser ins Spiel und gewann Satz drei. Satz vier war Spannung pur und wurde erst im Tiebreak mit 16-14 für Simpson entschieden. Damit aber war Schoors Wiederstand gebrochen, Satz fünf ging relativ deutlich mit 11-4 an den Engländer, der seinem Team damit das Unentschieden rettete.

Am Ende sah man allseits zufriedene Gesichter, mit der Punkteteilung konnten beide Teams gut leben. Und auch die Zuschauer waren zufrieden, hatten sie doch sechs Stunden hochklassischen Sport gesehen. Es wäre wenig verwunderlich, wenn beide Teams am Ende der Saison im Finale der deutschen Mannschaftsmeisterschaft wieder aufeinander treffen würden, … aber bis dahin ist erstmal noch eine komplette Saison zu spielen.