Team-WM: Deutschland verpasst Halbfinal-Einzug!
Die Deutsche Nationalmannschaft schlägt sich im Viertelfinale der WSF Men’s World Team Championship 2019 (Washington D.C.) gegen Titelverteidiger Ägypten wacker, muss sich am Ende aber knapp mit 1:2-Matches geschlagen geben. In den Platzierungsspielen trifft das Team nun auf Dauerrivalen Schottland.
Deutschland unterliegt nur knapp dem stärksten Titelverteidiger aller Zeiten
Die Dominanz des ägyptischen Teams lässt sich wie folgt zusammenfassen: Drei PSA World Champions, die alle unter den aktuell besten vier Spielern der Welt sind, und ein weiterer Top Ten-Spieler, der als einer der aussichtsreichsten Jungprofis gilt. Der aktuelle World Champion wird geschont.
Die Deutschen gingen als absoluter Underdog in die Begegnung mit dem vierfachen Mannschafts-Weltmeister, der Tarek Momen (EGY, WRL 4) auf der Bank ließ und stattdessen Mohamed Abouelghar (EGY, WRL 8) ins Team rückte. Den Beginn machte Raphael Kandra (WRL 28), der bereits des Öfteren demonstriert hatte, dass er auch bei den ganz Großen immer für eine Überraschung gut ist.
Kandra lag gegen Karim Abdel Gawad (EGY), dem PSA World Champion 2016 und aktuellen Weltranglisten-Dritten, zunächst mit 0:2-Sätzen zurück. Doch dann fand der Deutsche besser zu seinem Spiel und erzwang den 2:2-Ausgleich nach Sätzen.
Im Entscheidungssatz zog Gawad nochmals an, gewann schließlich mit 3:2-Sätzen und brachte die Titelverteidiger mit 1:0 in Führung. Als nächstes standen sich an der Spitzen-Position Simon Rösner (WRL 6) und Ali Farag (EGY, WRL 1) als Gegner im Court 1 des Squash on Fire gegenüber.
Das Match verlief genau umgekehrt wie das zuvor: Rösner ging dank einer makellosen Vorstellung mit 2:0-Sätzen in Führung, bevor Farag alles in die Waagschale warf und zum 2:2 ausglich. Im Entscheidungssatz eines denkwürdigen Matches, bei dem der erfolgreichste deutsche Squashspieler aller Zeiten sein bestes Squash zeigte, schien Rösner am Ende die größeren Reserven zu haben, vor allem mental.
Er wollte den Sieg und bekam ihn auch schließlich. Simon Rösner besiegt Ali Farag mit 3:2-Sätzen und stellt in der Viertelfinal-Begegnung mit Ägypten den 1:1-Ausgleich her. Als letztes betraten Valentin Rapp (WRL 144) und Mohamed Abouelghar (EGY, WRL 8) die Arena.
Abouelghar vermied es seinen Kontrahenten zu unterschätzten und Valentin Rapp bot auch eine beachtliche Leistung dar. Aber der Sieg des Ägypters und damit der Einzug ins Halbfinale waren zu keiner Zeit gefährdet. Deutschland spielt nun zunächst gegen Schottland, um den Einzug ins Spiel um Platz fünf.
Wales überraschend im Halbfinale!
Ägypten trifft nun in der Runde der besten Vier auf Überraschungs-Semifinalist Wales. Die Waliser hatten den „Battle of the Celts”, wie Kommentator Joey Barrington die Viertelfinal-Begegnung der beiden Noch-Briten titulierte, mit 2:0-Matches für sich entschieden.
Peter Creed (Bild li, WAL, WRL 75), der sich zuletzt in der PSA World Tour nicht in bester Verfassung präsentierte, bezwang den eigentlich verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk agierenden Alan Clyne (Bild re, SCO, WRL 39) klar in drei Sätzen.
Das anschließende Match zwischen Joel Makin (WAL, WRL 12) und Greg Lobban (SCO, WRL 27) war äußerst kampfbetont. Makin behielt gegen den beherzt aufspielenden Schotten allerdings mit 3:0-Sätzen die Oberhand und somit ziehen die Waliser ins Halbfinale der World Team Championship 2019 ein.
England vs Frankreich
Die verbleibenden Viertelfinal-Partien gewannen das an Position zwei gesetzte England gegen Neuseeland und das an drei gesetzte Frankreich gegen Spanien, jeweils mit 2:1-Matches.
Damit stehen sich nun England und Frankreich als Gegner im zweiten Halbfinale gegenüber, was wohl eine hart umkämpfte Auseinandersetzung werden dürfte. Beginn ist 0 Uhr deutscher Zeit, zuvor beginnt um 20:30 Uhr das erste Semifinale zwischen Ägypten und Wales – zeitgleich wird es zur Begegnung zwischen Deutschland und Schottland kommen.
Hier sehen Sie alle Ergebnisse der WSF Men’s World Team Championship 2019.