World Championships: Gawad on fire – Elshorbagy wahrt Chance!
Die vier verbliebenen Viertelfinale der World Championships in Chicago konnten unterschiedlicher nicht sein. Bei den Damen dauerte es insgesamt nur 60 Minuten, bis Joelle King (NZL, WRL 4) und Titelverteidigerin Nour El Sherbini (EGY, WRL 1) das Halbfinale erreichten. Bei den Herren beförderte Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 17) den Weltranglistenersten Diego Elias (PER) überraschen klar 3:0 aus dem Rennen und Mohamed ElShorbagy (ENG, WRL 2, Bild) kämpfte Tarek Momen (EGY, WRL 7) in fünf Sätzen nieder.
Dafür, dass die beiden Damen-Viertelfinale kurz und ohne viele Höhepunkte waren, entschädigten die beiden Herrenspiele das Publikum in Chicago. In einem weiteren Klassiker, dem nunmehr 29. Aufeinandertreffen von Mohamed El Shorbagy und Tarek Momen, ging El Shorbagy erneut und somit zum 24. Mal als Sieger hervor.
Den Clou des Viertelfinal-Abends brachte jedoch Karim Abdel Gawad zustande, der Diego Elias ein ums andere Mal auskonterte.
“Ich komme von einer langen Auszeit zurück, die auch starke psychologische Probleme beinhaltete, wobei ich nicht wusste, ob ich jemals wieder spielen werde. Mittlerweile habe ich wohl alles wieder so im Griff, dass ich mir keinen Druck mehr mache. Ich genieße jedes einzelne Spiel, ohne über den Ausgang nachzudenken. Dadurch bin ich locker und voller Zuversicht, was mich befähigt, mich ausschließlich auf jedes Spiel so zu konzentrieren, als wäre es ein Finale”, erklärte Gawad nach dem Sieg.
In Sachen Ausblick aufs Halbfinale gibt es neben den üblichen Siegquoten (siehe unten) mehrere zusätzliche Fakten zu vermelden:
– Es stehen insgesamt – bei Damen und Herren – sieben Ägypter im Halbfinale. Die Neuseeländerin Joel King ist die einzige Ausnahme.
– Vier der acht Halbfinalisten waren schon ein- oder mehrmals Weltmeister. Die Liste wird angeführt von Nour El Sherbini (6 WM-Titel), gefolgt von Ali Farag (3 WM-Titel) sowie Mohamed ElShorbagy und Karim Abdel Gawad mit je einem WM-Titel.
– Sollten Farag, ElShorbagy, El Sherbini und Gohar sich fürs Finale qualifizieren, dann wären dies die gleichen Paarungen wie bereits 2021 und 2022, wo jeweils Farag und El Sherbini siegreich blieben.
– Sollte vorangegangene Hypothese eintreffen, und Farag und El Sherbini auch 2023 im Finale siegreich bleiben, bestünde die Chance auf das doppelte “Tribble bzw. Hattrick”, wie auch immer man das dann nennen mag.
– Mit einem siebten WM-Titel wäre Nour El Sherbini mit sieben Siegen nur noch einen Sieg von Rekord-Gewinnerein Nicol David (MAS) entfernt. Sichere zweite in dieser Rangliste ist sie bereits, Dritte ist Sarah Fitz-Gerald (AUS, 5 WM Titel)
– Sollte Mohamed ElShorbagy den Gesamtsieg erreichen können, wäre er der zweite Engländer nach Nick Matthew (gewann 2010, 2011 und 2013), der einen Einzel-WM-Titel gewonnen hätte.
Aber wenn, hätte und könnte sind sehr vage, deshalb nochfolgend die Halbfinal-Begegnungen mit harten Siegesquoten-Fakten:
[1] Mostafa Asal (EGY) v [4] Ali Farag (EGY) – 3:12
[3] Mohamed ElShorbagy (ENG) v Karim Abdel Gawad (EGY) – 20:6
[1] Nouran Gohar (EGY) v [3] Hania El Hammamy (EGY) – 12:5
[2] Nour El Sherbini (EGY) v [4] Joelle King (NZL) – 15:2
Hier geht es zu den Ergebnissen der Frauen und Männer.