Andrew Shelley bekommt MBE verliehen!
Andrew Shelley (Bild) machte sich seit den 1970er-Jahren um den Squash-Sport verdient. Zunächst, in den Jahren 1976 bis 1994, beim englischen Squash-Verband (damals: Squash Rackets Association, heute: England Squash), dann seit 1994 bei der Women’s International Squash Player’s Association (WISPA, heute: PSA Women) und schließlich von 2010 bis 2019 als CEO der World Squash Federation (WSF). Nun wurde ihm von Queen Elisabeth II der Ritterorden “The Most Excellent Order of the British Empire”, kurz “Order of the British Empire” (MBE) verliehen, vergleichbar mit dem Bundesverdienstkreuz.
“Ich erinnere mich gut an unsere gemeinsame Arbeit in Stuttgart. Schön, wieder in Kontakt zu sein”,
sagt Andrew Shelley der squashnet.de-Redaktion, die den umtriebigen Squash-Manager im Jahre 1998 als Geschäftsführer der WISPA bei der Women’s World Championship in Stuttgart kennen lernte.
“Die MBE-Auszeichnung war für mich persönlich ein versöhnlicher Jahres-Abschluss eines schlechten Jahres für die Welt im Allgemeinen. Es war wirklich eine große Wertschätzung für alle meine Kollegen, die mich über die Jahre hinweg kompetent erscheinen ließen”.
Sie sind seit über 40 Jahren in diesem Sport tätig. Was war die Motivation, die Verbandsarbeit zu beenden?
Ich dachte im Jahr 2019, dass es an der Zeit war, dass jemand anderes meine Rolle bei der WSF übernimmt, da ich das Gefühl hatte, dass ich es nicht schaffe, uns weiterzubringen.
Würden Sie zurückkommen, wenn die PSA, WSF oder England Squash Sie um Ihre Unterstützung bitten würden?
“Nachdem ich die WSF verlassen hatte, wollte ich dem Sport, den wir so sehr lieben, etwas ‘zurückgeben’, indem ich die ‘World Squash Library’ (WSL, www.squashlibrary.info) gründete, um damit unsere umfangreiche Historie für zukünftige Generationen zu erhalten.
Aber ich hatte auch gehofft, damit etwas Geld zu verdienen, aber Covid-19 hat das unmöglich gemacht. Wenn es Bereiche gibt, in denen ich auch ehrenamtlich helfen kann, würde ich das nur zu gerne versuchen. Wir müssen als Sport zusammenhalten, denn es ist eine schwierige Zeit für Squash.”
Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für die gescheiterten Olympiabewerbungen?
“Wir haben uns sehr sorgfältig beworben und wir erfüllen sicherlich die Kriterien, aber auf der Agenda des IOC steht eine Sportart wie die unsere derzeit nicht. Wir glauben, dass wir es verdienen – das tun wir auf jeden Fall – aber das IOC ist Eigentümer der Veranstaltung, es ist ihre Entscheidung, und im Moment setzen sie auf ‘cool’. Wir sind zu klein in Bezug auf die Anzahl der Spieler, die Reichweite über unser spielendes Publikum hinaus, um so viel Druck auszuüben, wie wir gerne würden.”
Können Sie ein “Highlight” Ihrer Arbeit für den Squash-Sport nennen?
“Ich hatte das unglaubliche Glück, 18 Jahre lang die British Open und andere Events zu managen, während sich der Sport durch die Show-Glas-Courts weiterentwickelte. Ich hatte die Möglichkeit, 15 Jahre lang im Namen so vieler wunderbarer Athletinnen und Persönlichkeiten den Profisport zu unterstützen und neun Jahre lang mit allen Nationen in Kontakt zu stehen, um beispielsweise an der Olympiabewerbung für die WSF beteiligt zu sein.
Aber wenn ich gezwungen wäre, ein Highlight auszuwählen, dann wären es einfach die vielen Jahre, in denen ich so viele großartige, engagierte Menschen kennengelernt und mit ihnen zusammengearbeitet habe, von den Spielerinnen über die Administratoren und Trainer bis hin zu den Schiedsrichtern.”