Nach den Halbfinal-Ereignissen beim Match Mostafa Asal (WRL 1, Bild re) gegen Marwan ElShorbagy (WRL 6) schwappten die Wogen der Emmotionen in den Kommentar-Spalten der Sozialen Medien hoch, hier und da auch über. Asal-Fans und Gegner tauschten Argumente zumeist fair, teilweise aber auch an der Grenze des Zulässigen aus.

Sogar Spieler ließen sich, wenngleich eher in humoristischer Form, zu Kommentaren hinreißen: “I’m reconsidering my insurance package, needs some serious upgrading”, gab Tarek Momen zum besten, wobei noch ungeklärt ist, ob selbiger wirklich seine Unfallversicherung aufgestockt hat.

Unter diesen Vorzeichen ging das Finale zwischen Asal und Marwans großem Bruder, Mohamed ElShorbagy (ENG, WRL 3), sehr gesittet ab – eben so, wie man sich ein Squash-Spiel denkt. Sicher hatte die Tatsache, dass ElShorbagy ein wenig Müde und nicht in bester Form schien, auch damit zu tun, denn Asal hatte das Match von Beginn an recht klar in der Hand. Hinzu kommt, dass Asal in ElShorbagy ein großes Vorbild bereits aus Kindertagen sieht und sich somit der nötige Respekt und Fairness wohl aus einer Art Selbstverständlichkeit ergab.

Nach dem 3:0-Sieg kommentierte der neue Weltranglisten-Erste: “Ich bin glücklich den Turniersieg und gleichzeitig Platz eins geschafft zu haben. Mohamed kennt diese Position sehr gut. Ich habe immer zu ihm aufgesehen, er war mein Idol seit ich ein Kind war und ich habe immer versucht seine Spiele live oder bei Squash-TV zu verfolgen. Und nun gegen ihn spielen zu dürfen, ist eine Ehre und Vergnügen”.

Welch Worte vom neuen 21-jährigen Weltranglisten-Ersten, der wohl nach dem aus den Fugen geratenen Halbfinale, entweder von Beratern, den PSA-Verantwortlichen, seinen Eltern oder allen zusammen, zu einem klärenden Gespräch gebeten wurde. Es scheint gewirkt zu haben und alle Squash-Fans, ob pro oder contra Asal, schwelgen sicher in der Hoffung, dass dies auch länger anhalten wird.

Zum Abschluss dieses Kapitels, ist eines jedoch klar: Jeder Sport lebt von Emmotionen, Helden und auch Antihelden. Übersetzt auf den Squash-Sport bedeutet das, dass extrovertierte Spieler wie Asal gebraucht werden. Und wenn man sich nun einmal die Besten jeder Sportart anschaut – alle haben etwas Besonderes, teilweise etwas Verrücktes oder magisches, was letztendlich die Faszination am Sport mit ausmacht.

Nächste Gelegenheit für diese Faszination ist das Tournament of Champions, welches in zwei Tagen beginnt. Die geänderte Auslosung nach Ali Farags (EGY, WRL 2) Absage, verspricht viele interessante Matches, natürlich ebenso im .

Die einzelnen Ergebnisse der Houston Open 2023.