Bundesliga-Endrunde: Paderborn gegen Königsbrunn!
Selbst kühne Optimisten im Lager der Königsbrunner haben diesen Traum wohl nur insgeheim zu träumen gewagt: In der ersten Saison in der 1. Squash-Bundesliga spielen und sofort die Play-offs zu erreichen. Doch das Leben schreibt oft die schönsten Geschichten. Und so reisen die Königsbrunner am neunten Mai nach Böblingen im Bewusstsein eine besondere Premiere zu feiern. Gegner ist kein Geringerer als der deutsche Seriensieger aus Ostwestfalen: Der Paderborner SC. Die sind, wie Real Madrid in der Fußball-Champions-League, auf der Jagd nach der „Decima“ – dem zehnten Titel und sie wollen alles, nur nicht sich von einem Underdog vorzeitig vom Kurs abbringen lassen.
Paderborn will Titel Nummer zehn!
„Königsbrunn wird sicherlich eine harte Nuss werden, aber wir wollen ins Finale und uns für den Europa-Cup (European Club Championships) im September in Nottingham qualifizieren. Ohne einen Sieg am Freitag gibt es keinen Samstag und wir wollen kein freies Weekend“, sagt Andreas Preising, Präsident des erfolgreichsten deutschen Squashclubs, der 2013 im Finale an den Wormsern gescheitert ist. Und der Stachel sitzt tief, denn der zehnte Pokal soll endlich im prall gefüllten Trophäenschrank der Paderborner stehen. Zwei Mal in den vergangenen Jahren, nämlich 2011 und 2013 verloren sie das Halbfinale beziehungsweise das Endspiel, beide Mal war Erzrivale Black & White RC Worms der Sieger.
Die Vorbereitungen der Spieler beim PSC laufen. Cheftrainer Tomi Niinimäki hat, wann immer es der Turnierplan zulässt, die Mannschaft um sich und bereitet diese auf das große Event am 9. und 10. Mai im Böblinger Pink Power vor, das nunmehr schon zum zweiten Mal in Folge und zum vierten Mal insgesamt Austragungsort der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft (DMM) ist.
Andreas Preising baut auf seine deutschen Kräfte Simon Rösner, Raphael Kandra, Lennart Osthoff und Cederic Lenz. Auf der Ausländerseite gehört Chris Simpson (ENG, WRL 20) sicher zu den im Kader befindlichen. Ob Simpson der einzige internationale Paderborner Spieler sein wird, der nach Böblingen kommen wird, steht zurzeit noch nicht fest. Die Spitzenspieler sind zwar aktuell alle unverletzt, aber Andreas Preising beklagt den Stress, dem diese ausgesetzt sind. Sie müssen kurz zuvor noch bei der Team-Europameisterschaft und ein paar davon beim KPMG Grand Slam Cup ran und direkt im Anschluss beginnen die British Open in Hull.
Königsbrunn, die Aufstteiger in der Endrunde!
Die Sorgen treiben den Halbfinalgegner Königsbrunn nicht um. Das Team hat ganz normal trainiert und freut sich auf das besondere Ereignis. Bei den Bayern bleibt man jedoch realistisch, was die Chancen gegen den renommierten Gegner anbelangt: „Die Aufstellung von Paderborn wird wohl Simon Rösner, Chris Simpson, Raphael Kandra und Lennart Osthoff sein. wir versuchen uns so gut als möglich zu verkaufen, jedoch werden wir auf den Positionen zwei und drei auf absolut verlorenem Posten stehen. Auf den Positionen 1und 4 haben wir dann wohl Minimalchancen das eine oder andere Sätzchen zu ergattern. Wie sagt man so schön, schauen wir mal“, lautet das Statement von Winfried Vaclahovsky, Teammanager bei Königsbrunn. Der Aufsteiger, der eine sensationelle Saison gespielt hat und auf Anhieb Platz vier in der Schlusstabelle erreichte, hat zudem mit Verletzungssorgen zu kämpfen: „Leider ist momentan André Ergenz verletzt, wir müssen seine Entwicklung bei der Genesung abwarten. Er hat erst vor kurzem wieder mit dem Schlagtraining begonnen. Ergenz war fast die ganze U19-Team-Europameisterschaft nicht einsatzfähig. Wenn Jugendnationalspieler André Ergenz nicht spielen kann, sieht die Stammbesetzung bei Königsbrunn folgendermaßen aus: Auf Position 1 spielt der Franzose Mathieu Castagnet, Weltrangliste Nummer 22, dann Ersatzmann Patrick Scherer, Simon Vaclahovsky und Florian Mühlberger.