Castagnets Lauf in London geht weiter!
Am Viertelfinaltag der Canary Wharf Classic 2019 (PSA Gold), in London, gab es hart umkämpfte Matches, in denen die Semifinalisten ermittelt wurden. Mathieu Castagnet (Bild li, FRA, WRL 26) besiegt Fares Dessouky (Bild re, EGY, WRL 67) und zieht ins Halbfinale gegen Paul Coll (NZL, WRL 7) ein.
“Du darfst nicht so hart trainieren!”
Das Match zwischen Fares Dessouky und Mathieu Castagnet war ein Aufeinandertreffen zweier von Verletzungen gebeutelter Athleten. Der Ägypter, Canary Wharf-Finalist des Jahres 2017, war erst kürzlich von einer einjährigen Pause wegen eines Kreuzbandrisses zurück gekehrt. Der Franzose hatte im Jahre 2016 die Canary Wharf Classic gewonnen und war im gleichen Jahr mit Position sechs der Weltrangliste auf seinem Hoch. In der Folge war er jedoch immer wieder durch verschiedene Beschwerden nie so richtig in Bestform.
Nun scheinen beide wieder erholt und munter, denn das Match der beiden war hart umkämpft und überaus sehenswert. Dessouky ging stets in die Offensive, Castagnet meisterte die Angriffe mit seiner enormen Laufstärke und Deffensiv-Qualitäten. Am Ende hatte der Franzose, der zuvor schon den an Position zwei gesetzten Simon Rösner (WRL 5) bezwang, auch gegen den an Position sieben gesetzten Dessouky die Nase vorn.
Er zieht nach 2016 zum zweiten Mal in die Runde der besten Vier im East Wintergarden zu London, dem “Kanarienvogel-Käfig”, ein. Als Gegner wartet “Superman” Paul Coll auf ihn. Der hatte in einem nicht weniger interessanten Match Joel Makin (WAL, WRL 18) besiegt.
“In den vergangenen zwei Jahren habe ich zwei Muskelfaserrisse im Adduktoren-Bereich, eine Blinddarmoperation, eine Pubalgie (chronische Adduktor- und Leistenschmerzen) und zudem 13 Mal eine Muskelfaserriss in der Wade”, sagt Mathieu Castagnet gegenüber squashnet.de.
“Ganz ehrlich: ich war am Ende, konnte mir aber nicht vorstellen schon aufzuhören! Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Kardiologen, der mich über die Folgen von 15 Jahren leistungsbezogenen Wettkampfsports aufklärte. Er sagte: ‘Mathieu, du bist in sehr guter Form, hör aber einfach mehr auf deinen Körper und trainiere anders. Du darfst nicht so hart trainieren und nutze Deine Erfahrung.’ Diese Person war für meine Einstellung zum Training und zum Spiel von entscheidender Bedeutung”.
“Ich hasse Best-of Three”,
sagt Tarek Momen nach seinem Sieg über Ryan Cuskelly und fährt fort “ich hatte gestern einen Ruhetag und hinsichtlich der Erholung hilft es schon, dass die Matches nur über zwei Gewinnsätze gehen, aber sonst ist es nicht meins”. In der Höhle der Bo3-Befürworter eine gewagte Aussage des “Gefahrensuchers” Momen.
Im Halbfinale wird es zu einer Neuauflage der Vorschlussrunde der PSA World Championship mit Mohamed Elshorbagy kommen, das Momen in fünf Sätzen gewann. Elshorbagy gewann seinerseits im Viertelfinale gegen den letzten englischen Vertreter in London Declan James (ENG, WRL 20).