Champagner und Häppchen in Wimbledon!
Schaut man sich die Seite der Wimbledon Club Open (London, PSA M35) an, erscheinen Häppchen und Champagner im „The Wimbledon Club“ (TWC) mindestens so wichtig wie der Squash-Sport: Raphael Kandra (WRL 43) unterliegt gegen Tom Richards (ENG, WRL 34) mit 1:3-Sätzen und verpasst somit den Final-Einzug.
Richards beendet Kandras Lauf
Auch wenn das Drumherum im „Members Only“-Wimbledon Club etwas elitär erscheinen mag, immerhin müssen die Spieler nicht in weißer Bekleidung spielen, wie die Kollegen auf den benachbarten Tennis-Courts. Raphael Kandra hatte in London zunächst den an Position sechs gesetzten Greg Lobban (SCO, WRL 31) und dann den topgesetzten Daryl Selby (ENG, WRL 17) überwunden. Im Halbfinale traf der Deutsche Einzelmeister dann auf Tom Richards.
Gegen den Engländer, der im Jahr 2012 mit Position 12 seinen Höchststand in der PSA-Weltrangliste innehatte, stand es im direkten Vergleich 1:1 unentschieden. Zuletzt hatte Kandra in der Qualifikation der St George’s Hill Classic 2017 (Weybridge, PSA M100) gegen ihn gewonnen. Im ersten Aufeinandertreffen, in Runde eins der Windy City Open 2016 (Chicago, PSA WS), verließ Richards den Court als Sieger.
Die Matches in Wimbledon fanden auf konventionellem Court statt. Der erste Satz des ersten Halbfinals war hart umkämpft und endete erst im Tiebreak mit 15:13 zu Gunsten Richards. Im Anschluss gelang dem Deutschen der 1:1-Ausgleich nach Sätzen. Im weiteren Verlauf gewann allerdings der Engländer mehr und mehr die Oberhand. Kandra spielte zu ungeduldig, ging zu viel Risiko ein und es schien als wolle er den Erfolg erzwingen. Das führte zu einer zu hohen Fehlerquote und Frustration, was zu dem ein oder anderen Wutausbruch Kandras führte. Am Ende gewinnt Tom Richards gegen Raphael Kandra mit 3:1-Sätzen und zieht ins Finale von Wimbledon ein.
Castagnet bleibt Willstrops Angstgegner!
Im zweiten Halbfinale trafen der an zwei gesetzte James Willstrop (ENG, WRL15) und Mathieu Castagnet (FRA, WRL 28) aufeinander. Im direkten Vergleich führt der Franzose mit 4:1-Siegen. Der einzige Sieg Willstrops reicht bis ins Jahr 2014 zurück. Auch in Wimbledon behielt am Ende der „French Warrior“ die Oberhand über Willstrop, der zuletzt beim Grasshopper Cup (Zürich, PSA M100) so überzeugend auftrat und erst im Semifinale von Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) gestoppt wurde.
Castagnet gewinnt in vier Sätzen und zieht ins Endspiel gegen Tom Richards ein. In deren direktem Vergleich steht es mit 4:3 für den Franzosen recht ausgeglichen. Die Members im TWC dürfen sich also auf ein weiteres Squash-Häppchen besonderer Güte freuen. Für die Normalsterblichen gibt es einen unkommentierten Livestream.