Deutsches Team hat Viertelfinale im Visier!
Am kommenden Sonntag, den 9. Juni, starten die 24. Team-Weltmeisterschaften in Mulhouse. Die deutsche Mannschaft mit ihrem Spitzenspieler Simon Rösner reist mit guten Chancen aufs Viertelfinale nach Frankreich. Bundestrainer Oliver Pettke hat neben dem Paderborner Rösner, dessen Teamkollegen Raphael Kandra dazu die beiden Wormser Jens Schoor und André Haschker als frischgebackene Deutsche Mannschaftsmeister in den Kader berufen.
Viele Squash-Fans denken noch gerne an die WM vor zwei Jahren in Paderborn zurück, als sich die deutsche Mannschaft vor eigenem Publikum hervorragend schlug und einen neunten Platz erreichte. Später wurde das Team wegen der Disqualifikation Italiens (Dopingvergehen) sogar auf Platz acht gesetzt. Seither hat sich das Team sportlich enorm weiterentwickelt und schielt weiter nach oben. „Wir sind als Nummer sechs der Welt gesetzt und unsere Ausgangsposition ist durchaus viel versprechend“, sagt Bundestrainer Oliver Pettke, der seit sieben Jahren die Verantwortung hat.
Gruppengegner in Gruppe F sind die US-Amerikaner, als Nummer elf gesetzt und die Iren sowie Tschechien. „Traditionell sind die beiden europäischen Mannschaften harte Nüsse, aber die USA sind sicherlich der schwerste Gegner in unserer Gruppe“, bewertet Pettke die Auslosung. Die Vorgabe an die Mannschaft ist ganz klar: „Wir wollen die Gruppe gewinnen.“ Gelänge dies dem Team würde Deutschland als Sieger auf den Zweiten der Gruppe F treffen. Dort tummeln sich die Malayen und die Neuseeländer. Der Gruppensieg wäre wichtig, da der Gruppenzweite wohl der vermeintlich leichtere Gegner wäre. „Wenn wir an die Leistungen von vor zwei Jahren in Paderborn anknüpfen können, ist dieses Ziel sicherlich realistisch. Der absolute Traum ist und bleibt das Viertelfinale.“
Leitwolf im Team ist der 25 Jahre alte Paderborner Simon Rösner, der mittlerweile bis auf Platz 12 der Weltrangliste vorgerückt ist. Stark verbessert zeigt sich auch sein 22 Jahre junger Teamkollege Raphael Kandra, neuer deutscher Vizemeister im Einzel und auf Platz 77 der Weltrangliste. Drei Plätze dahinter findet sich der 26-jährige Wormser Jens Schoor (WRL 80). Vierter Mann – drei werden pro Spiel eingesetzt – ist André Haschker, wie Schoor vom Deutschen Mannschaftsmeister Black & White RC Worms. Der 30jährige gebürtige Dresdner, der bei Marburg lebt, erhielt den Vorzug vor Tim Weber (Worms) und Rudi Rohrmüller (Marburg). „André Haschker ist ein super Teamspieler, bei ihm weiß ich was ich bekomme.“ Dies hatte auch die Team-EM im Mai gezeigt, wo Schoor und Haschker oftmals die Kohlen aus dem Feuer holen mussten.
Nicht vergleichen lassen will Bundestrainer Pettke sein Team mit der vielleicht besten Mannschaft, die der Deutsche Squash Verband je hatte, dem Team um Hansi Wiens, Simon Frenz und Florian Pößl, das 1993 auf Platz acht landete und 1990 immerhin Vize-Europameister war. „Damals war Hansi Wiens unter den Top 10 der Welt und Simon Frenz auf Platz 28.“ Nach den Worten des Bundestrainers ist die Mannschaft auf einem guten Weg: „Wir liegen hinter England und Frankreich auf Platz 3 in Europa und die Abstände sind geringer geworden.“
Freuen würde sich der Bundestrainer, wenn möglichst viele deutsche Fans den Weg über die Grenze nach Frankreich finden und das Team lautstark unterstützen. „Das war super in Paderborn, das hat die Spieler beflügelt.“ Als Favoriten auf den Titel sieht Oliver Pettke den amtierenden Weltmeister aus Ägypten: „Ramy Ashour, Karim Darwish und Omar Mosaad sind sehr stark einzuschätzen. Die Frage ist, welche Rolle der Gastgeber spielen kann.“ Die Franzosen mit Greg Gaultier, Thierry Lincou und Mathieu Castagnet haben noch keinen WM-Titel geholt, waren aber schon zwei Mal Vizeweltmeister. Auch die Engländer (Nick Matthew, James Willstrop und Daryl Selby) sind immer für einen Titel gut, auch wenn sie das letzte Mal im Jahr 2007 ganz oben auf dem Treppchen standen.