Deutschland unterliegt England mit 1:3-Matches!
Bei der European Team Championship 2018, in Breslau (Polen), zeigten die deutschen Herren, dass sie zu Europas Spitzen-Teams zählen. Man unterlag England aber dennoch mit 1:3-Matches und zieht als Zweiter der Gruppe B ins Halbfinale ein. Die Damen spielen um die Plätze 5 bis 8 und um den Verbleib in Division 1.
Die Begegnung war härter umkämpft, als es das Ergebnis widerspiegelt!
In der letzten Vorrunden-Begegnung der Gruppe B standen sich der Vize-Europameister England und der Bronze-Medaillen-Gewinner Deutschland als Gegner im Glas Court 1 des „Hasta La Vista“ zu Breslau gegenüber. Im ersten Match trafen erstmals Yannik Omlor (WRL 178) und Tom Richards (WRL 32) aufeinander. Omlor spielte beherzt auf, sein englischer Kontrahent beherrschte aber stets Ball und Gegner, gewann in drei Sätzen und holte den ersten Punkt für das englische Team.
Im Anschluss traten Simon Rösner (WRL 6) und Nick Matthew (WRL 11) in den Court. Zum 18. Mal spielten die beiden gegeneinander. 15 Mal verließ der Engländer als Sieger den Court. Bei den letztjährigen World Series Finals gewann Rösner auf zwei Gewinnsätze erstmals gegen ihn. Bei der Team-WM im Jahre 2009 gab Matthew verletzt auf. Alle anderen Begegnungen gewann Matthew.
Rösner holte zunächst den ersten Satz. Dabei schien er seinen Kontrahenten früh in die vordere Courthälfte holen zu wollen, denn der 37-jährige Nick ist nicht mehr so quick, wie er es einstmals mit seinem Spitznamen „Quick Nick“ noch war. Im zweiten Durchgang zeigte Matthew dann, dass er das Squashspielen aber noch nicht ganz verlernt hat. Gekonnt variierte er harte Grundschläge mit präzisen Lobs und gefährlichen Volleys, ganz so, wie man es von ihm kennt. So gewinnt er den zweiten Satz und gleicht zum 1:1 nach Sätzen aus.
Im dritten, hart umkämpften Satz zeigte Rösner dann, dass er zurzeit sein wohl bestes Squash spielt. Er bestimmt das Spiel, gewinnt mit 11:9 und geht mit 2:1-Sätzen in Führung. Doch da war das Match bereits zu Ende. Nick Matthew gab auf und Rösner gewinnt mit 3:1-Sätzen.
„Ich musste aufgeben. Ich denke ich habe bereits früher gezeigt, dass ich mich noch auf einem Level mit den Top-Ranking-Spielern messen kann. Wir werden morgen sehen, ob ich in der Lage sein werde, gegen Spanien zu spielen“, sagte der Top-Star Matthew, der unmittelbar vor dem Ende seiner beeindruckenden Karriere steht. Es ist zu wünschen, dass es bei der Bundesliga-Endrunde, am 10. Mai in Böblingen, noch einmal zur Begegnung Rösner vs Matthew kommen wird. Damit stand es zwischen England und Deutschland 1:1 unentschieden.
Als nächstes spielten James Willstrop (WRL 15) und Raphael Kandra (WRL 37) gegeneinander, erst zum zweiten Mal überhaupt. Das erste Aufeinandertreffen gewann der Engländer bei der Team-WM 2011, in Paderborn gegen Kandra mit 3:0-Sätzen. Aber da war der heute 34-jährige Willstrop noch innerhalb der Top 5 der Weltrangliste. Und Kandra ist derzeit dabei die Top 30 zu entern. Der Deutsche begann überzeugend und ging mit 1:0 nach Sätzen in Führung. Willstrop fand in der Folge besser zu seinem Spiel und gewann den hart umkämpften zweiten Satz mit 17:15 im Tiebreak. Im dritten Durchgang schien der Engländer das Kommando übernommen zu haben, er gewinnt klar und zieht auf eine 2:1-Satzführung davon.
Doch dann verließen ihn aber nach und nach die Kräfte und Kandra setzte sich mit seinem kraftvollen Spiel mehr und mehr durch. Der Deutsche gewann den Satz, stellte den 2:2-Ausgleich her und erzwang einen fünften und entscheidenden Satz. Dieser war sehr hart umkämpft. Willstrop schien aber am Ende seiner Kräfte.
Doch Kandra gewährte ihm immer wieder Gelegenheit zur Erholung, sei es durch Diskussionen mit den Referees oder durch putzen des Court-Bodens, anstatt das Spiel schnell und die Pausen für Willstrop kurz zu machen. So rettete sich Willstrop schließlich ins Ziel, gewann den fünften Satz mit 11:7, damit das Match und den zweiten Punkt für sein englisches Team.
Im vierten Match war dann Lucas Wirths gegen Declan James (WRL 28) ohne Chancen und unterlag in drei Sätzen. So gewinnen die Engländer gegen Deutschland erneut klar mit 3:1-Matches, obwohl mehr drin gewesen wäre. Dennoch steht nun das Halbfinale bevor und als Gegner wartet Europameister Frankreich. Das Match findet am Freitag, um 14 Uhr statt und wird auf dem ETC-Livestream zu sehen sein.
Damen in Vorrunde sieglos – jetzt um Platz 5!
Die deutschen Damen blieben auch im dritten Vorrunden-Match gegen Belgien sieglos. Nele Hatschek besiegte zwar zunächst Loreline Pira mit 3:0-Sätzen, doch dann unterlagen Sina Kandra gegen Nele Gillis (WRL 33) und Franziska Hennes gegen Tinne Gillis (WRL 48), jeweils in drei Sätzen.
Damit besiegt Belgien Deutschland mit 2:1-Matches, das die Vorrunde auf Platz vier der Gruppe B beendet und mit Tschechien, Wales und der Schweiz in die Spiele um die Plätze 5 bis 8 und den Verbleib in Division 1 einzieht. Nächster Gegner ist Tschechien, am Freitag, um 16 Uhr – auch im Livestream zu sehen.