Die Saison aus Sicht des Superman!
Das war wahrlich eine unglaubliche Saison für den Neuseeländer Paul Coll (Bild, WRL 2) – er erklomm als erster männlicher “Kiwi” die Weltspitze, war im vergangenen März erstmals auf Platz eins der PSA Weltrangliste. Er gewann die Canary Wharf Classic (London), die CIB Black Ball Open (Kairo) und bei den Allam British Open (Hull) verteidigte er seinen ersten Platinum-Titel vom Vorjahr.
“Es war eine super lange Saison, nahtlos an die zuvor, ohne Pause, es gab seit ein paar Jahren keine Off-Season mehr. Es war also eine sehr harte Saison und ich denke, dass viele Spieler im Moment die Auswirkungen davon spüren.” sagt Coll.
“Aber für mich persönlich waren es natürlich ziemlich verrückte 12 Monate. Viele Ziele erreicht zu haben: Nummer 1 der Welt, den British Open-Titel. Es war eine Mega-Saison. Und es war wahrscheinlich der beste Abschnitt – der bislang mit Abstand erfolgreichste abschnitt in meinem Leben.
Aber es war auch emotional eine äußerst anstrengende Saison, mit viel Druck und neue Belastungen. Es war auch wirklich sehr lehrreich für mich, ich habe viel über mich selbst gelernt und viel darüber, mit dieser Art von Druck umzugehen. Ich habe jede Minute davon genossen, auch wenn es extrem hart und anstrengend war, war es großartig.
Im ersten Monat, in dem ich die Nummer eins der Welt war, war ich gerade auf Wolke sieben, offensichtlich fühlte ich mich, als wäre ein Gewicht von meinen Schultern gefallen. Alles, wofür ich gearbeitet habe, erfüllte sich und es war eines der besten Gefühle, die ich je hatte, besser als ein Turnier zu gewinnen, es war wirklich der speziellste Moment meiner bisherigen Karriere.
Wahrscheinlich war ich in diesen letzten Monaten, bevor ich Nummer eins war und als ich wieder Nummer ein werden wollte, der größte Druck jemals – ich war die Nummer 1 der Welt und es standen die Weltmeisterschaften an. Am Anfang liebte ich es einfach, Mann, ich habe es einfach wirklich genossen, aber dann wurde es bald zu viel Druck, und das war ziemlich hart, um ganz ehrlich zu sein.
In diesen Wochen habe ich mich nicht mehr gespürt und danach einfach versucht, mein Squash und den Sport zu genießen, denn ja, ich würde nicht sagen, dass ich es genießen konnte. Aber ich fühlte definitiv eine Menge Druck und zwar als ich die Nummer eins Position verlor und versucht habe sie zurückzubekommen.
Es war eine ganz neue Situation für mich und eine ganz neue Art der Belastung. Wie gesagt, es war echt viel und ich habe viel aus dieser Erfahrung gelernt und denke, dass ich gestärkt daraus hervor gehen werde.
Ich denke und glaube, dass ich jedes Turnier gewinnen kann, egal wie meine Weltranglisten-Position ist. Aber ich denke auch, wenn man die Nummer 1 der Welt ist, gibt es keinen passenden Moment zu verlieren. Egal wann du im Turnier verlierst, ob in der ersten Runde oder im Finale, wenn du die Nummer 1 der Welt bist, erwartet jeder nur, dass du gewinnst. Es gibt einfach eine Menge Erwartungen in die Nummer eins, bei jedem Turnier, und es ist so ermüdend.
Aber noch einmal, ich habe in den letzten vier oder fünf Monaten gelernt damit ein bisschen besser umzugehen, diese Erwartungen einfach beiseite zu legen und den Prozess wieder zu genießen und jedes Turnier zu genießen.
Ich war in dieser Saison wahrscheinlich häufiger krank, als je zuvor. Und ich denke, das ist nur mein Körper, der heruntergekommen ist, ob das die Spielzeiten ohne Pausen sind, jedenfalls habe ich mit vielen Leuten geredet, um es herauszufinden. Was der beste Weg ist, um meine Karriere und meine Saison in dieser neuen Art von Ära, in der es sich gerade befindet, zu managen. Also noch einmal: ich habe viel in diesen letzten fünf Monaten über mich selbst gelernt und darüber, wie man mit dem Druck umgeht.
Ich werde alles versuchen, um wieder an der Spitze zu stehen, aber hoffentlich habe ich gelernt, während ich für diese drei Monate dort war, und wenn ich dorthin zurückkomme, ist es hoffentlich ein bisschen vertrauter für mich, und nicht etwas so Neues, aber ich bin sehr stolz auf meine Reise in dieser Saison.” […}
Bei den am Donnerstag beginnenden Commonwealth Games, in Birmingham – schon wieder Birmingham? – nein diesmal in England, ist der “Superman” Paul Coll topgesetzter Topfavorit. Joel Makin (WAL, WRL 7), Saurav Ghosal (IND, WRL 15) und Patrick Rooney (ENG, WRL 24) folgen an Positionen zwei bis vier.