Die Spieler der Stunde in der PSA World Tour
Mit den World Series Finals 2018 (WSF), vom 5. bis 9. Juni in Dubai, endete die Saison 2017/2018. Mohamed Elshorbagy (Bild li, EGY, WRL 1) holte den prestigeträchtigen Titel und krönte seine sehr gute Saison-Leistung. Simon Rösner (Bild re, WRL 5) erreicht erneut das WSF-Halbfinale und beendet die Saison auf Rang fünf der PSA-Weltrangliste.
Mohamed Elshorbagy (fast) zurück zu alter Stärke!
Mohamed Elshorbagy beherrschte in der Saison 2015/2016 das Geschehen in der World Tour der Professional Squash Association (PSA) nach Belieben. Er gewann sieben der acht World Series-Turniere, zudem gewann er mit den Colombia Open (PSA M100, Cartagena) und dem British Grand Prix (PSA M70, Manchester) zwei weitere PSA Major-Titel. Er war von November 2014 an insgesamt 29 Monate an der Weltspitze.
In der darauf folgenden Saison gewann er “nur” die US Open (PSA WS, Philadelphia) und die World Series Finals. Er rutschte bis an Position drei der Welt ab, so tief wie seit Mitte 2014 nicht mehr. In der vergangenen Saison gewann er die Qatar Classic (PSA WS, Doha), die Hong Kong Open (PSA WS, Hongkong) und die Windy City Open (PSA WS, Chicago).
Zudem holte er erstmals den World Championship-Titel (Manchester) und gewann zusätzlich noch die Netsuite Open (PSA M100, San Francisco), die St George’s Hill Classic (PSA M100, Weybridge) und die Canary Wharf Classic (PSA M100, London). So kehrte er im vergangenen März zurück an die Weltspitze.
Rösner spielte seine bislang beste Saison
Der erfolgreichste deutsche Squash-Spieler aller Zeiten ist seit diesem Monat an Position fünf der Weltrangliste, so hoch wie nie zuvor ein Deutscher. Bei den World Series Finals, wo die besten acht Spieler der jeweiligen Saison teilnehmen, war er zum fünften Mal in Folge dabei, zum zweiten Mal hintereinander in der Runde der besten Vier.
Mit dem Tournament of Champions (PSA WS, New York) gewann er sein erstes World Series-Turnier, zudem ist er der erste Deutsche, der ein Turnier der höchstdotierten Turnierserie gewinnt. “Vergangene Saison ist einfach alles super gelaufen und ich bin immer noch überglücklich über meinen ersten World Series-Turniersieg in New York”, sagt Simon Rösner. “Ich werde mit einer guten Saison-Vorbereitung im Sommer den Grundstein dafür legen, um durchzustarten und an die Leistungen der vergangenen Spielzeit anzuknüpfen.”Eine weitere Premiere wartet bereits auf den Paderborner: Er wird mit seiner Verlobten Vivien den Bund der Ehe eingehen. “Die standesamtliche Trauung wird noch dieses jahr, die kirchliche dann im kommenden Juni stattfinden” verkündet Rösner.
Kandras Knoten endlich geplatzt
Auch Raphael Kandra (WRL 23) spielte seine beste Saison überhaupt. Laut eigener Angaben auf seiner Website wollte er bis Ende des Jahres 2016 bereits unter die Top 20 der Weltrangliste kommen. Im vergangenen Januar ist er in Abwesenhait des elffachen Titelträgers Simon Rösner erstmals Deutscher Einzelmeister geworden und derzeit an Position 23 der Weltrangliste. Das hat er seinem sensationellen Abschneiden bei den British Open zu verdanken.
Er durchlief zunächst erfolgreich die Qualfikation. In der ersten Hauptrunde besiegt er dann Mathieu Castagnet (FRA, WRL 26), der im jahre 2016 bereits an Position sechs der Weltrangliste war. In Runde zwei schaffte Kandra dann das, was ihm zuvor, bei den Qatar Classic noch knapp verwehrt blieb: er besiegte Nick Matthew (ENG, WRL 13), den dreifachen World- und British Open-Champion.Doch damit nicht genug, denn in seinem ersten Viertelfinale eines World Series Turniers bezwang er dann auch noch überraschend Marwan Elshorbagy (EGY), den Weltranglistendritten, Vize-World Champion und El Gouna-Sieger (PSA WS) – das Match wurde später von der PSA zum Match of the Season gekürt. Erst im Semifinale musste sich der Deutsche schließlich dem späteren British Open-Champion Miguel Rodriguez (COL, WRL 6) geschlagen geben.
Rodriguez erhebt sich in Hull, wie Phönix aus der Asche!
“The Colombian Cannonball” wird Miguel Rodriguez in der World Tour genannt, weil er mit den wohl schnellsten Beinen der Squash-Welt oft kannonenkugelartig durch den Court fliegt. Im Jahre 2015 befand sich der 32-jährige, aus Bogota stammende Kolumbianer bereits an Position vier der Weltrangliste und ist dann bis auf 25 abgerutscht. In den letzten Monaten zeigte er wieder aufstrebende Form, mit seinem Auftritt bei den British Open hatte aber keiner so richtig gerechnet.
In Runde eins besiegte er Ramy Ashour (EGY, WRL 9) und in Runde zwei Omar Mosaad (EGY, WRL 15). Als er im Viertelfinale dann noch Ali Farag (EGY, WRL 2) besiegt hatte, zählte er endgültig zu den Titelsapiranten. Im Halbfinale schaltete er dann Kandra aus und im Finale schaffte er das Undenkbare: Er rang Mohamed Elshorbagy in fünf Sätzen nieder und gewinnt als erster Südamerikaner die traditionsreichen British Open. Das brachte ihn in der aktuellen Weltrangliste bis an Position sechs.